Höhere Rohölpreise – USA steigern Produktion.
Die Entscheidung der OPEC+, ihre Produktionskürzungen im April vorerst nicht zu lockern, schickte die Ölpreise auf neue Langzeithochs. Zur Preissteigerung haben auch die angeblich von den jemenitischen Houthi-Rebellen ausgeführten Drohnenangriff auf eine wichtige saudische Ölanlage Anfang letzter Woche beigetragen.
Davon abgesehen stützt auch die Aussicht auf eine zunehmende konjunkturelle Erholung die Preise. Einerseits bauen die Marktteilnehmer dabei auf die USA, wo in der vergangenen Woche das Konjunkturpaket der Biden-Regierung verabschiedet wurde und zahlreiche Konjunkturindikatoren zuletzt die Erwartungen übertrafen. Andererseits wurden auch in China stärker als erwartete Wirtschaftsdaten veröffentlicht. Die Zahlen signalisieren eine weitere Erholung der Wirtschaft des zweitgrössten Ölkonsumenten der Welt.
In den USA soll unterdessen die Raffineriekapazität um etwa 1,6 Mio. B/T auf Wochensicht zugenommen haben. Dies schätzt das Marktforschungsunternehmen IIR Energy. Die Raffineriekapazität der USA war Daten des US-Energieministeriums zufolge in der Woche zum 5. März noch auf 69 Prozent beschränkt, nachdem Mitte Februar ein extremer Wintersturm den Betrieb an zahlreichen Öl- und Raffinerieanlagen der USA zum Erliegen gebracht hatte. Unabhängig davon sank die Anzahl der aktiven Ölbohranlagen der USA in der vergangenen Woche laut Baker Hughes um 1 auf 309. Damit lag sie jedoch nur knapp unter dem Niveau der Vorwoche, als die Anzahl der aktiven Anlagen den höchsten Stand seit Anfang Mai 2020 erreicht hatte. Die US-Ölproduzenten scheinen angesichts des insgesamt höheren Ölpreisniveaus ihre Förderung wieder leicht zu steigern.
Während das US-Energieministerium am späten Montagnachmittag neue Zahlen zur Entwicklung der amerikanischen Schieferölproduktion bekannt geben wird, warten die Marktteilnehmer in dieser Woche auch noch auf den aktuellen Monatsbericht der IEA. EIA und OPEC gaben bereits in der vergangenen Woche ihre aktuelle Einschätzung zum Markt bekannt, wobei die EIA für 2021 mit einer etwas knapperen Versorgungslage rechnet und die OPEC vor allem für das zweite Halbjahr von einem stärkeren Nachfragewachstum ausgeht. Die IEA wird ihren aktuellen Monatsbericht am Mittwochvormittag bekannt geben.
Quellmaterial: Futures-Services Mineralöldienst
15.3.2021