Nach der krisenbedingten Baisse des Jahres 2022 ist der Absatz an Treibstoffen in der Schweiz 2023 wieder leicht gestiegen. Weiterhin nur nach oben zeigen seit dem Ende der Coronapandemie die Absätze bei den Flugtreibstoffen. Ebenfalls deutlich zugenommen hat der Anteil der Biotreibstoffe im Strassenverkehr.
Flüssige Treibstoffe bleiben im Trend: Im Jahr 2023 wurde in der Schweiz insgesamt wieder mehr Benzin und Diesel abgesetzt als im Vorjahr, nämlich rund 0,9 Prozent. Insgesamt wurden im vergangenen Jahr knapp 6.13 Milliarden Liter Treibstoffe für den Strassenverkehr in Umlauf gebracht, wobei der Benzinabsatz leicht gestiegen und der Dieselabsatz gleichzeitig marginal gesunken ist. Die Entwicklung bedeutet gegenüber dem Krisenjahr 2022 eine Normalisierung: damals befand sich der inländische Treibstoffhandel aufgrund von Treibstoffsteuersenkungen in mehreren Nachbarländern stark unter Druck. «Alles in allem sind die Absatzzahlen bei den Strassentreibstoffen in den letzten Jahren konstant hoch geblieben – angesichts des politischen Drucks auf den Verbrennermotor und der allgemeinen medialen Überzeichnung der Elektromobilität eine durchaus bemerkenswerte Entwicklung», so Avenergy-Geschäftsführer Roland Bilang.
Eine erfreuliche Tendenz zeigt sich bei den Biotreibstoffen: so ist der Absatz von Bioethanol, welches dem Benzin beigemischt werden kann, gegenüber dem Vorjahr um 10,8 Prozent gestiegen, von 93 auf 103 Millionen Liter. Noch stärker ist die Zunahme beim Biodiesel: hier beträgt der Zuwachs sogar 13,6 Prozent, oder in Zahlen: von 140 Millionen Litern 2022 auf 159 Millionen im Jahr 2023. Es zeigt sich einmal mehr: obwohl unauffällig, sind Biotreibstoffe nach wie vor eines der effizientesten Instrumente zur Senkung des CO2-Ausstosses.
Zum zweiten Mal in Folge zugenommen hat der Absatz von Flugpetrol, nämlich um satte 19 Prozent, von 1,74 auf 2,07 Milliarden Liter. Damit scheint sich die Flugbranche langsam, aber sicher von der Corona-bedingten Baisse zu erholen, nähern sich die Absatzzahlen doch nach und nach dem Vorkrisenniveau an.
Erwartungsgemäss keine Erholung zeigt sich beim Heizöl: Hier ist der Absatz im Jahr 2023 gegenüber dem Vorjahr erneut zurückgegangen, von 2,51 Milliarden Liter auf 2,36 Milliarden (minus 5,8 Prozent). Der rückläufige Trend darf jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass Heizöl nach wie vor der bedeutendste Energieträger im Gebäudebereich ist. Aus Umweltsicht positiv zu bewerten ist die Tatsache, dass der Anteil von Öko-Heizöl schwefelarm im Gesamtmarkt mittlerweile bei über 99 Prozent angelangt ist. Öko-Heizöl schwefelarm gilt seit 1. Juni 2023 als Standardqualität, laut Luftreinhalteverordnung darf Heizöl der Qualität Euro, welches einen höheren Schwefelanteil enthält, nur noch in sehr wenigen Ausnahmefällen eingesetzt werden.
Eine tabellarische Zusammenstellung der Daten finden Sie hier.
Auskunft:
Roland Bilang, Geschäftsführer