2014: Milder Winter lässt Heizölabsatz schmelzen
Zürich, 12. Februar 2015
Der Absatz der wichtigsten Erdölprodukte erreichte 2014 in der Schweiz 9,7 Millionen Tonnen. Gegenüber dem Vorjahr ist das eine Abnahme von 11,2%. Der starke Rückgang ist in erster Linie auf die gegenüber dem Vorjahr um 30,4% gesunkenen Verkäufe von Brennstoffen – primär Heizöl Extra-Leicht – zurückzuführen. Rund 72% des Gesamtabsatzes entfielen auf Treibstoffe (Benzin, Dieselöl, Flugpetrol). Der absolute Treibstoffabsatz im Strassenverkehr lag leicht unter dem Vorjahreswert – und dies trotz eines um 1,6% höheren Motorwagenbestands (2014: 5'084'900), was Ausdruck der weiter gestiegenen Treibstoffeffizienz ist.
Zu den einzelnen Produkten:
Die schon seit einigen Jahren abnehmende Nachfrage nach Autobenzin setzte sich 2014 mit -3,9% gegenüber dem Vorjahr fort. Der Hauptgrund für diese Entwicklung liegt in der kontinuierlich verbesserten Treibstoffeffizienz neuer Motoren und der Tendenz hin zum Kauf weniger leistungsstarker Personenwagen.
Der Absatz von Dieselöl, das zu einem grossen Teil auch im Bau- und Transportgewerbe eingesetzt wird, nahm 2014 mit 2,8% weiter zu und war erstmals grösser als jener von Benzin. Hauptgründe waren die stabile Binnenkonjunktur, aber auch die zunehmende Zahl von Dieselpersonenwagen (der Anteil bei den Neuimmatrikulationen pendelte sich 2014 bei rund 37% ein). Mittlerweile ist rund ein Viertel des Personenwagenbestands dieselbetrieben.
Beim Flugpetrol stiegen die Verkäufe gegenüber dem Vorjahr um 0,7% auf 1,58 Millionen Tonnen. Sowohl auf den Flughäfen Zürich und Genf haben die Flugbewegungen bei den Linien- und Charterflügen gegenüber 2013 zugenommen: Beide Flughäfen konnten neue Passagierrekorde ausweisen: So haben im Jahr 2014 erstmals mehr als 25 Millionen Passagiere den Flughafen Zürich benutzt, und der Passagierverkehr am Genfer Flughafen hat 2014 erstmals die Marke von 15 Millionen überschritten. Tendenziell waren die Flugzeuge grösser und besser ausgelastet.
Für den Rückgang des Gesamtabsatzes gegenüber 2013 ist hauptsächlich der massive Absatzeinbruch von Heizöl Extra-Leicht mit 30,2% verantwortlich. Der besonders milde Winter fand seinen Niederschlag in einer Abnahme der Heizgradtage um 19,9% gegenüber dem Vorjahr. Zudem dürfte die Erhöhung der CO2-Abgabe auf Brennstoffen per 1. Januar 2014 dazu geführt haben, dass viele Heizöltanks noch vor dem Jahreswechsel gefüllt wurden.
Auskunft:
Dr. Roland Bilang, Geschäftsführer, Erdöl-Vereinigung, Tel. 044 218 50 10