Am 5. und 6. Dezember findet in Wien die Sitzung der OPEC statt. Doch wie wichtig ist diese tatsächlich? Entscheidender sind laut Medienberichten andere Faktoren.
«Die Ölmärkte reagieren heute kaum auf Erklärungen der OPEC. Heute haben Donald Trumps Tweets mehr Einfluss auf den Ölpreis, als das Ölkartell selbst», schreibt Russia Today in einem Kommentar unter dem Titel «Vergessen Sie die OPEC – China beherrscht nun die Ölmärkte». Den grössten Einfluss auf die Ölmärkte hätten heute «der grösste Ölkonsument China und dessen Handelskrieg mit den USA», so RT.
Es habe sich gezeigt, dass verschiedenste Entwicklungen in dem Zollstreit zu erhöhter Volatilität bei den Ölpreisen führen, stellt auch das Finanzportal finanzen.net fest: «Längst bewegen den Ölmarkt daher die wöchentlichen Schätzungen zu den US-Rohöllagerdaten des US-Interessenverbandes American Petroleum Institute (API) sowie der Internationalen Energiebehörde (IEA).» Das Fazit des Berichts: Die OPEC verliert an Einfluss.
Vor diesem Hintergrund ist eine Meldung des Deutschen Handelsblatts von heute bemerkenswert: «Die Unterhändler Chinas und der USA haben ihre Gespräche über eine angestrebte Teillösung in ihrem seit einem Jahr anhaltenden Handelskrieg am Telefon fortgesetzt. An dem Gespräch am Dienstagmorgen (Ortszeit) in Peking nahmen Vizepremier Liu He sowie der US-Handelsbeauftragte Robert Lighthizer und Finanzminister Steven Mnuchin teil, wie die amtliche Nachrichtenagentur Xinhua berichtete.» Beide Seiten hätten über ihre Kerninteressen diskutiert und sich darauf verständigt, betreffende Fragen „angemessen“ zu lösen, heisst es.
Der deutsche Nachrichtensender ntv relativiert allerdings: «Angesichts der langsamen Fortschritte mehren sich die Stimmen, die in diesem Jahr doch kein Teilabkommen mehr erwarten. Ursprünglich war eine solche Vereinbarung für Mitte November angestrebt worden.» Man darf also gespannt sein, wie es weitergeht. Fest steht: Der Handelsstreit zwischen den USA und China dürfte die Märkte auch diese Woche beschäftigen.