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OPEC+: Vorverhandlungen gescheitert, Covid-19 hat Ölmärkte im Griff.

Die Corona-Pandemie hat die globalen Ölmärkte weiterhin fest im Griff. Mit den Lockdowns zum Winter dürfte die Ölnachfrage gesunken sein, die Frage ist allerdings noch immer, um wie viel genau. Die Massnahmen waren bisher lange nicht so drastisch wie im Frühjahr, im Vergleich zu den Monaten Juli bis Oktober wurden sie allerdings spürbar angezogen.

Die Förderung in Libyen ist mittlerweile auf rund 1,25 Mio. B/T gestiegen und stellt die OPEC+ Gruppe vor eine Herausforderung. Das Land hatte noch im September nur rund 0,1 Mio. B/T an Rohöl gefördert. Mit diesem Anstieg hatte eigentlich niemand gerechnet. Da Libyen von den Quoten ausgenommen ist, stellt sich die Frage, wie man mit diesem Umstand umgehen wird. 

In den vergangenen 10 Jahren (ohne 2020) sank der saisonale Ölbedarf im Jahreswechsel durchschnittlich um 0,39 Mio. B/T. Wie es in diesem Winter aussieht, ist für alle Marktteilnehmer schwer abzusehen, weil viel von den Lockdowns abhängt.

Verlängert die OPEC+ ihre Kürzungen nicht, erwartet man bei der ANZ Bank einen Angebotsüberschuss von 1,5 bis 3,0 Mio. B/T in der ersten Jahreshälfte 2021. Entsprechend würden die Ölpreise eine scharfe Abwärtskorrektur verzeichnen.

In dieser Marktkonstellation würde die OPEC+ selbst sicherlich keine Produktionssteigerung beschliessen, doch das wäre das Ergebnis, sollte man sich beim Meeting heute und morgen nicht einigen. Der Plan der OPEC+ sieht eine Lockerung der Kürzungen um 1,9 Mio. B/T vor. Preislich würde sich nach oben vermutlich nicht viel tun, so Analyst Bjornar Tonhaugen von Rystad Energy. Das sei schliesslich das Ergebnis, das der Markt erwarte.

«Wie üblich wird alles auf die Treffen hinter verschlossenen Türen am Montag und Dienstag ankommen. Wir gehen davon aus, dass der saudische Energieminister Abdulaziz Bin Salman führend sein wird, wenn es um die Wahrung des Zusammenhalts der Gruppe geht», beschreibt Analyst Harry Tchilinguirian von BNP Paribas die Lage.

Der Handel kann in den kommenden beiden Tagen somit sehr volatil werden, zumal die Trader aus ihrem langen Thanksgiving Wochenende zurückkehren. Dass die OPEC+ am Wochenende keine Vorentscheidung treffen konnte, belastet die Preise, doch am Ende kommt es auf die Vollversammlung an.

Quellmaterial: Futures-Services Mineralöldienst

30.11.2020

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