Die Nachfrageerholung festigt sich.
Heute ist in den USA ein Feiertag (Memorial Day). In den USA beginnt inoffiziell der Sommer und damit die sogenannte «Fahrsaison», in der der Benzinverbrauch steigt. Dies fällt aktuell mit den Lockerungen im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie zusammen, da die Impfkampagnen nach ihrem durchwachsenen Start weiter gut vorankommen.
Dies bietet eine gewisse Unterstützung für Öl, so die Analysten der ANZ. Zwar gebe es in einigen Ländern Asiens Probleme mit Virusmutationen, doch die positive Entwicklung in Europa und den USA wiegen dies vermutlich auf.
«Der US-Wirtschaftsmotor läuft auf vollen Touren mit guten Nachrichten in alle Richtungen», so Experte Manish Raj von Velandera Energy. Positive Konjunkturdaten sind allgegenwärtig und so haben «Verbesserungen auf dem Arbeitsmarkt, dem Immobilienmarkt und der Verbraucherstimmung das Bild der Nachfrageerholung für Öl gefestigt», so sein Fazit.
Die Preise dürften nicht in die Höhe schiessen. Dafür gibt es zwei Gründe: Zum einen hat die OPEC+ Gruppe nach der erwarteten Lockerung von 840 000 B/T ab Juli noch immer eine Reservekapazität von 5,8 Mio. B/T. Zum anderen ist mit einer erheblichen Produktionssteigerung des Iran zu rechnen. Hier stellt sich momentan nicht mehr die Frage, ob es ein Atomabkommen gibt, sondern vielmehr wann und mit welchen Konsequenzen für das Ölangebot.
Experten rechnen damit, dass der Iran die Förderung um 1,5 bis 2,0 Mio. B/T steigern könnte. Allerdings werde es vermutlich eine Weile brauchen, bis diese Mengen tatsächlich auf den Markt kommen. Die US-Sanktionen werden vermutlich nicht unmittelbar mit der Unterschrift über einen Deal aufgehoben, und so rechnet beispielsweise Analystin Amrita Sen von Energy Aspects frühestens im August mit einer Wiederaufnahme der iranischen Ölexporte.
Quellmaterial: Futures-Services Mineralöldienst
31.5.2021