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Mit der Umsetzung des EU-Embargos gegen Rohöl aus Russland ist vor dem EU-Gipfel Ende Mai aufgrund des Widerstands Ungarns nicht zu rechnen. Derweil senken IEA und OPEC ihre Nachfrageprognosen für das zweite Quartal.

Ungarn hatte letzte Woche mitgeteilt, es werde sein Veto gegen das Embargo nur zurückziehen, wenn seine russischen Ölimporte über Pipelines davon ausgenommen würden. Während sich die Entscheidung über das EU-Ölembargo also weiter hinzieht, geht die IEA in ihrem aktuellen Monatsbericht davon aus, dass das russische Ölangebot ab Mitte Mai noch einmal sinken dürfte, denn dann treten weitere, bereits beschlossene Sanktionen der EU in Kraft. Von einem ausgeprägten Angebotsdefizit geht die Behörde in naher Zukunft allerdings dennoch nicht aus, selbst wenn sich die Länder der Union bald auf ein Verbot russischen Öls einigen könnten. 

Die steigende Produktion in anderen Ländern sowie die schwächere Nachfrage dürften einer signifikanten Unterversorgung entgegenwirken, so die IEA, die ihre Nachfrageprognosen für das zweite Quartal 2022 deutlich senkte, für das Gesamtjahr jedoch unverändert beibehielt. Die OPEC senkte in ihrem Monatsbericht von letzter Woche ihre Nachfrageprognose dagegen um 0,2 Mio. Fass pro Tag. Das Produzentenkartell verwies einerseits auf die hohe Inflation und andererseits auf die Corona-Lockdowns in China, die die Nachfrage beeinträchtigen. Meldungen über einen Anstieg der Infektionszahlen in Peking ließen zuletzt die Befürchtung aufkommen, dass auch Chinas Hauptstadt Peking ein kompletter Lockdown wie in Shanghai droht.

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