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Weiterhin besteht in vielen Punkten Unsicherheit hinsichtlich der Entwicklungen im Mineralölmarkt: Wie nahe liegt die von der OPEC+ beschlossene Reduktion der Förderziele ab November bei der Realität? Wie stark wird der Einfluss des ab 5. Dezember geltenden EU-Embargos für russische Rohöllieferungen auf die Versorgungslage sein? Wie entwickelt sich die chinesische Ölnachfrage? Wie wirken sich die Zinsanhebungen auf Konjunktur und Nachfrage aus?

Dass die US-Regierung mit den weiteren Mengen aus den strategischen Ölreserven die Ölpreise vor Jahresende noch einmal stärker sinken lassen, halten Experten derweil für unwahrscheinlich. US-Präsident Biden hatte die Aufmerksamkeit des Marktes in der vergangenen Woche wohl eher mit der Ankündigung erlangt, dass die Regierung die strategischen Ölreserven füllen würde, wenn die Ölpreise ein Niveau von 70 Dollar erreicht hätten. Ob die US-Schieferölproduzenten diese Angabe, die ihnen eine gewisse Planungssicherheit geben sollte, tatsächlich als Anreiz sehen, um ihre Ölproduktion wieder deutlich zu steigern, bleibt abzuwarten.

Ebenfalls noch unklar ist, wie sehr der von den G7 geplante Preisdeckel für russische Öllieferungen das weltweite Angebot tatsächlich reduzieren wird. Experten zufolge dürfte die OPEC+ mit ihren Anfang Oktober beschlossenen Förderkürzungen die erhoffte Wirkung einer Preisobergrenze deutlich reduziert haben. Die US-Regierung scheint unterdessen davon auszugehen, dass Russland die Preisdeckelung grösstenteils umgehen kann. 

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