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Nachdem die Rohölpreise in der Woche zuvor aufgrund der Angst der Marktteilnehmer vor einer Bankenkrise noch um fast 10 Dollar pro Fass eingebrochen waren, kam es in der vergangenen Woche zu einer leichten Aufwärtskorrektur. Grosse Unsicherheiten bestehen weiterhin bei der Lagebeurteilung sowohl auf der Produktions- wie auch auf der Nachfrageseite.

Noch warten die Marktteilnehmer auf weitere Anzeichen für einen stärkeren Anstieg der chinesischen Nachfrage. Am 27. März veröffentlichte Daten zeigten, dass die Gewinne der chinesischen Industrie im Januar und Februar 2023 wesentlich geringer ausfielen als noch in den ersten beiden Monaten des Vorjahres, was auch die Stimmung an den Ölbörsen etwas trüben könnte. 

Ende Februar hatte Russlands Vize-Premierminister Alexander Nowak angekündigt, sein Land werde die eigene Ölproduktion im März um 500 000 Fass pro Tag drosseln. Auch wenn es mittlerweile hiess, dass die Kürzung bis Ende Juni fortgesetzt werden solle, könnte sie zumindest im März schwächer ausfallen als zunächst angenommen. Andrerseits legt die US-Rohölproduktion nur mässig zu. Damit diese in den nächsten zwölf Monaten nicht deutlich hinter den bisherigen Erwartungen zurückbleibt, müssten die Rohölpreise nach Ansicht einiger Produzenten vom aktuellen Niveau aus wieder deutlich anziehen.

Auf kurze Sicht beeinflussen aktuell die Streiks in Frankreich die dortige Treibstoffversorgung sowie den Betrieb an den französischen Raffinerien. Dies wirkt sich mittlerweile auch auf die Preise an den Ölbörsen aus. Seitens des Ölunternehmens ExxonMobil hiess es, dass die Raffinerie in Gravenchon ab dem 27. März vorübergehend heruntergefahren werde.