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Marktteilnehmer scheinen derzeit die fundamentalen Aspekte von Angebot und Nachfrage etwas zu vernachlässigen. Die Angst vor den negativen Auswirkungen steigender Zinsen und die Sorge vor einer Rezession stehen weiterhin im Fokus der Händler.

Gute Konjunkturdaten, wie jüngst aus den USA zu vernehmen waren, sind daher derzeit nicht unbedingt positiv für die Ölpreise, sondern erhöhen auch das Risiko steigender Zinsen, die die Wirtschaftsentwicklung beeinträchtigen können. Aus Sicht von Analysten wird der Ölmarkt weiterhin von externen Entwicklungen und nicht von fundamentalen Daten bestimmt.

Denn es gibt sehr wohl preistreibende Entwicklungen im Markt, die nicht vollständig außer Acht gelassen werden können. Gemäss der Joint Organisations Data Initiative (JODI) ist die weltweite Ölnachfrage im März um 3.0 Millionen Fass pro Tag (b/d) auf ein neues Allzeithoch gestiegen, während die globale Ölproduktion um 0.5 Millionen b/d gesunken ist. Die Lagerbestände an Rohöl sind um 0.7 Millionen Fass gesunken, während es bei den Ölprodukten einen Rückgang von 39.6 Millionen Fass gab. Dadurch liegen die Gesamtbestände derzeit um 336 Millionen Fass unter dem 5-Jahresdurchschnitt.

Diese Zahlen verdeutlichen, dass die Sorge hinsichtlich einer Verknappung der Versorgungslage im weiteren Jahresverlauf nicht unbegründet ist, insbesondere wenn sich die chinesische Wirtschaft weiterhin positiv entwickelt. Hinzu kommt die Möglichkeit weiterer Ausfälle in Kanada, wo die Produktion von 2.7 Millionen b/d durch Waldbrände bedroht ist.