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Während die Schweizer Bevölkerung am letzten Wochenende befunden hat, dass sie bis 2050 aus dem Erdöl aussteigen kann, spekulieren derzeit verschiedene Expertenlager weltweit über das Ausmass der für dieses Jahr zu erwartenden Nachfragesteigerung und somit die Preisentwicklung für Rohöl.

Die einen Analystenkreise gingen zuletzt wieder von steigenden Ölpreisen am Weltmarkt aus. Sie begründen dies nicht nur mit der stärker als erwarteten Benzinnachfrage, sondern auch den Maßnahmen, die die chinesische Regierung zur Ankurbelung der Wirtschaft in der vergangenen Woche teils bereits verkündet und teils noch diskutiert hatte. Diese Analysten von einem beträchtlichen Angebotsdefizit aus. 

Auf der anderen Seite gibt es dagegen Kreise, die das Glas eher halb leer einschätzen. Sie verweisen auf die im bisherigen Jahresverlauf insgesamt niedrigeren Ölpreise und führen diese auf mehrere Schlüsselfaktoren zurück: eine schwächer als erwartete Nachfrageerholung Chinas, ein stärker als erwartetes Angebot aus Russland, steigende US-Rohölvorräte und zunehmende Nachfragesorgen – insbesondere im Westen. Die für Juli angekündigten zusätzlichen Produktionskürzungen Saudi-Arabiens sehen sie als nötige Anstrengung, um Preise unter 70 US-Dollar pro Fass zu verhindern.