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Die Avenergy-Jahresversammlung 2023 war von der Wahl dreier neuer Vorstandsmitglieder geprägt. Im Anschluss an den statutarischen Teil wussten die Gastreferenten Aymo Brunetti, Wirtschaftsprofessor an der Universität Bern, und Brigitte Buchmann, Geschäftsleitungsmitglied der Empa, die Anwesenden mit Ihren Ausführungen zu fesseln. Ihre Referate drehten sich ganz um die Frage, wie wir die zahlreichen Herausforderungen unserer Zeit meistern.

 

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Die neuen Vorstandsmitglieder Barbara Mühlemann (links) und Andrea Laanio (rechts) mit Präsident Daniel Hofer

 

Das geschichtsträchtige Hotel Bellevue Palace war am Freitag, 30. Juni 2023 Treffpunkt der schweizerischen Mineralölbranche: 21 Mitglieder und rund 50 Gäste aus Wirtschaft, Behörden und Politik trafen sich im Berner Traditionshaus zur Jahresversammlung von Avenergy Suisse. Die statutarischen Geschäfte waren geprägt von der Wahl von drei neuen Vorstandsmitgliedern. Andrea Laanio, die neue Verwaltungsratspräsidentin und Vorsitzende der Geschäftsleitung der Shell Schweiz AG, nimmt neu als Ersatz ihres Vorgängers Lorenz Burkart Einsitz im Avenergy-Vorstand. Barbara Mühlemann, Country President Switzerland der VARO Energy Marketing AG, folgt auf Gilles Vollin. Drittes neues Mitglied der Avenergy-Verbandsleitung wird Paolo de Juliis, Präsident und Delegierter des Verwaltungsrats des Schweizer Ablegers von Eni, der den abtretenden Eni-Chef Gaetano Gradini im Vorstand ersetzen wird. 

 

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Avenergy-Präsident Daniel Hofer begrüsst die anwesenden Mitglieder und Gäste

 

Im Anschluss an den offiziellen Teil, der traditionsgemäss ohne Gäste durchgeführt wurde, begrüsste Avenergy-Präsident Daniel Hofer Mitglieder und Gäste mit einer kurzen Präsidialadresse. Im Lichte des Volksentscheids vom 18. Juni zum neuen Klimaschutzgesetz verwies er auf die Anstrengungen der Branche zur Erreichung des Ziels «Netto-Null-CO2 bis 2050» und benannte drei Handlungsoptionen für die Unternehmen der Mineralölbranche in einem schrumpfenden Markt: erstens, die Abläufe optimieren und so lange wie möglich im bewährten Geschäftsmodell ausharren; zweitens, das Geschäftsmodell graduell an die neuen Gegebenheiten und Kundenwünsche anpassen und drittens, aus dem bewährten Markt aussteigen und auf ein neues Geschäftsmodell wechseln. An den Staat richtete der Avenergy-Präsident die Hoffnung, sich auf die Gewährung von Rahmenbedingungen zu beschränken und nicht in Mikromanagement zu verfallen.

 

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Professor Aymo Brunetti (Universität Bern)

 

Im Anschluss bot der renommierte Volkswirtschaftler Aymo Brunetti, Leiter des volkswirtschaftlichen Instituts der Universität Bern, in seinem Referat eine Übersicht über die derzeitige wirtschaftliche Grosswetterlage. Diese sei angespannt: Zwar sei die Arbeitslosenquote historisch tief, aber es herrsche eben auch Fachkräftemangel und die Teuerung sei nach wie vor hoch – ein Umstand, für den auch, aber nicht nur die hohen Energiepreise im Zuge des Ukrainekriegs verantwortlich seien. Nach wie vor drohe das Szenario einer Lohn-Preis-Spirale, die dann eintreten kann, wenn Unternehmen die Löhne erhöhen und infolgedessen auch die Preise steigen, was wiederum zu höheren Lohnforderungen führt. Aymo Brunetti schaffte es, das Publikum in einem doch eher trockenen Fachgebiet auf verständliche und unterhaltsame Art auf den neusten Stand zu bringen. Er schloss seine Ausführungen mit einer positiven Note: Die Schweiz habe sich bis anhin stets durch eine bemerkenswert hohe Resilienz ausgezeichnet und sei daher in den letzten Jahrzehnten auch besser durch die diversen Krisen gekommen als ihre Handelspartner. Dies sei zum Glück auch in der derzeitigen Krise nicht anders.

 

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Dr. Brigitte Buchmann (EMPA)

 

Die Veranstaltung endete mit einem spannenden Referat von Brigitte Buchmann, Direktionsmitglied der Eidgenössischen Materialprüfungs- und Forschungsanstalt Empa. Frau Buchmann bot in ihren Ausführungen zum Thema «Energiesystem Schweiz» eine umfangreiche Übersicht über das Dilemma der schweizerischen Energiepolitik, bis 2050 das Ziel Netto-Null-CO2 erreichen zu müssen, und gleichzeitig den steigenden Strombedarf von Bevölkerung und Wirtschaft zu befriedigen. Eine für unser Land trotz grundsätzlich positiver Stossrichtung – der CO2-Ausstoss pro Kopf sinkt rasant! – enorme Herausforderung. Die Empa sei bestrebt, sich dieser Herausforderung ohne Scheuklappen zu stellen und forsche daher zur Lösung der anstehenden Probleme in alle möglichen Richtungen. Ganz oben in der Prioritätenliste der Empa stünden synthetische Treibstoffe, denen Brigitte Buchmann ein grosses Potenzial zur CO2-Reduktion zugesteht.

 

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Volles Haus und interessierte Zuhörer an der Jahresversammlung von Avenergy Suisse 

 

Mit dieser Perspektive schloss sich für die anwesenden Vertreterinnen und Vertreter der Mineralölbranche der Kreis zu den Ausführungen von Daniel Hofer: Diejenigen Unternehmen, die ihr Geschäftsmodell an die sich ändernden Gegebenheiten und Rahmenbedingungen anpassen wollen, sehen in den synthetischen Treibstoffen die Zukunft. Eine Zukunft, die für Avenergy Suisse längst begonnen hat – der Name ist eben Programm.

 

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Angeregte Gespräche gehören selbstverständlich auch zum jährlichen Treffen der Mineralölbranche

 

Unter diesem Link finden Sie weitere Eindrücke der Avenergy-Jahresversammlung.

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