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Im Verlauf des Julis sind die Rohölpreise um rund 10 Dollar pro Fass gestiegen. Als Hauptgrund dafür wird die Verknappung des Angebots durch die OPEC gesehen. Es bleibt offen, ob damit die Erwartungen bezüglich des Angebots und der Nachfrage bereits vollständig eingepreist sind.

Schon länger wurde darüber spekuliert, dass Saudi-Arabien seine freiwilligen Produktionskürzung von 1 Mio. Fass pro Tag, die im Juli in Kraft getreten ist, in den September hinein verlängern könnte. Erst am 3. August kam dafür die Bestätigung. Auch Russland verlängert seine Exportkürzungen im September um 300 000 Fass pro Tag. Die OPEC+ Länder, allen voran Saudi-Arabien, haben signalisiert, dass sie den preistreibenden Druck im Markt aufrechterhalten wollen. Aus den Verlautbarungen der Organisation wird deutlich, dass Saudi-Arabien die Preise weiter hochhalten will und mit den aktuellen Preisniveaus noch nicht zufrieden ist.

Auf der Nachfrageseite verschieben die USA die Aufstockung ihrer strategischen Reserven. Und laut Analysten könnte Chinas Ölnachfrage den Höhepunkt erreicht haben. Ein Teil der für die zweite Jahreshälfte erwarteten Nachfrage fällt damit weg. Nachfrageseitig gibt es daher also noch keine starken Belege dafür, dass das Angebotsdefizit so deutlich wie von Analysten angekündigt ausfallen wird.