Nach der Freilassung erster Geiseln und einem Ausbleiben der befürchteten israelischen Bodenoffensive im Gazastreifen schöpft man auch am Ölmarkt wieder etwas Hoffnung, dass eine Ausweitung des Krieges verhindert werden kann. Die Ölpreise geben zum Wochenstart damit erst einmal weiter nach.
Allerdings bleib ein Waffenstillstand oder gar ein Ende des Krieges nach wie vor in weiter Ferne, trotz der enormen diplomatischen Bemühungen der Weltgemeinschaft. Seit dem blutigen Angriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober ist der Brent-Preis um etwa 8 Prozent gestiegen, denn die Marktteilnehmer befürchten ein Überspringen der Kämpfe auf andere Länder, wie etwa den Libanon und den Iran. Etwa ein Drittel des weltweiten Rohöls kommt aus dem Nahen Osten, so dass jegliche Störung zu massiven Versorgungsproblemen führen kann.
Auf der anderen Seite der Welt nehmen die Ölexporte Venezuelas wieder Fahrt auf und könnten so der starken Angebotsknappheit am Weltmarkt entgegenwirken. Allerdings bleiben auch hier noch einige Fragezeichen stehen, denn Analysten und Marktbeobachter rechnen nicht damit, dass Venezuela seine Ölförderung um mehr als 200 000 Fass pro Tag wird steigern können. Angesichts der erwarteten Knappheit von etwa 1 Million Fass pro Tag ist das nicht gerade viel.