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Trotz der geopolitischen Spannungen im Roten Meer bleiben die Ölbörsen auch im neuen Jahr unter Druck. Das Säbelrasseln hat bislang keine Störung des physischen Ölangebots auf dem Markt zur Folge, da die von den militärischen Aktionen betroffene Passage durch das Rote Meer eher Containerschiffe und weniger Öltanker betrifft.

Allerdings nehmen die Befürchtungen zu, dass Teheran auch an anderer Stelle zum Störfaktor werden könnte. So droht die Islamische Republik in Zeiten der militärischen Bedrohung gerne mit der Blockade der Straße von Hormus, die den Persischen Golf mit dem Golf von Oman und dem Arabischen Meer verbindet. Durch diese Meerenge vor der Küste des Iran passiert täglich ein Grossteil der Öllieferungen aus dem Nahen Osten auf dem Weg Richtung Europa und Asien. Eine Unterbrechung würde hier sehr unmittelbar für eine akute Unterversorgung am Ölmarkt sorgen und die Preise in die Höhe treiben. 

Während die geopolitischen Spannungen verhindern, dass die Ölbörsen noch stärker nachgeben, richtet sich der Fokus im neuen Jahr langsam wieder auf die OPEC+ und ihr halbherziges Versprechen, die Fördermengen weiter zu reduzieren. Die Zweifel der Marktteilnehmenden an diesem auf Freiwilligkeit beruhenden Bekenntnis waren und sind nach wie vor gross. Die OPEC+ plant nun offenbar, ihre regelmäßigen Treffen zur Überwachung des Ölmarktes im Februar wieder aufzunehmen. Dabei dürfte auch die Einhaltung der Quoten und die Umsetzung der Kürzungsvereinbarung bewertet werden.