Nach einem vorübergehenden Preisrückgang zogen die Rohölpreise im Verlauf dieser Woche wieder an. Dies hängt vor allem mit der Entwicklung der Lage im Nahen Osten zusammen.
Die Hoffnungen der vergangenen Wochen, Israel und Hamas könnten im Gaza-Streifen die Waffen vielleicht bald ruhen lassen, haben sich mittlerweile wieder grösstenteils verflüchtigt.
Zudem haben die Prognosen zur Versorgungslage einen preistreibenden Effekt. Die Statistiker des US-Energieministeriums EIA prognostizieren in ihrem Februar-Monatsbericht für 2024 ein Angebotsdefizit von 0,12 Millionen Fass pro Tag. Für 2025 rechnen sie dagegen mit einem Angebotsüberhang von 0,46 Millionen Fass pro Tag.
Die Entwicklung der Versorgungslage wird besonders im laufenden Jahr – abgesehen von den weiteren geopolitischen Ereignissen – zum einen von der Produktionspolitik der OPEC und ihrer Partner abhängen, aber auch von der weiteren Zinspolitik der Notenbanken und der damit zusammenhängenden Entwicklung der Konjunktur und letztlich auch der Ölnachfrage. In den USA und im Euroraum dauert die Hochzinsphase länger als erwartet an, um die Inflation nachhaltig zu bekämpfen. Das wirkt sich noch negativ auf die Nachfrage aus. Im Hinblick auf China bereiten den Marktteilnehmern andrerseits eher die Deflationsrisiken Sorgen.