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Seit November bewegen sich die Rohölpreise seitwärts. Die zwei grössten Unsicherheits­faktoren, die dafür verantwortlich sind, dass Brent und WTI bislang nicht aus den Preisbändern ausbrachen, sind wohl der Nahost-Konflikt und die Zinspolitik (vor allem in den USA).

Im Hinblick auf die Lage in Nahost werden die Marktteilnehmer besonders die erhofften Verhandlungen über einen Waffenstillstand zwischen Israel und der radikalislamischen Hamas im Auge behalten. Sollte man sich tatsächlich auf einen Waffenstillstand oder gar ein Ende der Kampfhandlungen im Gazastreifen einigen können, könnte dies letztlich auch zu einem Ende der Angriffe auf internationale Handelsschiffe im Roten Meer durch die jemenitischen Huthi-Rebellen führen, da letztere ihre Attacken als Solidaritätsbeweis gegenüber der palästinensischen Zivilbevölkerung im Gazastreifen darstellten. Allerdings scheinen die Aussichten auf einen Waffenstillstand immer noch eher gering, sodass die Marktteilnehmer vor dem Hintergrund des Konflikts vorerst weiterhin eine Risikoprämie auf die Ölpreise aufschlagen dürften. Die Hoffnung, dass es noch vor dem Beginn des muslimischen Fastenmonats Ramadan zu einem Waffenstillstand kommen könnte, wurde nun enttäuscht.

Was die Zinspolitik in den USA betrifft, werden die Marktteilnehmer diese Woche wieder neues Spekulationsmaterial im Hinblick auf die weitere Zinspolitik der Fed erhalten. Es stehen nämlich die Daten zur Entwicklung der US-Verbraucherpreise im Februar an. Sollten diese eine stärker als erwartete Abschwächung der Inflation zeigen, würden die Erwartungen hinsichtlich einer ersten Zinssenkung bei der Sitzung des Offenmarktausschusses im Juni weiter untermauert werden. Eine Zinssenkung im Juni würde der US-Konjunktur sowie der Ölnachfrage des grössten Ölkonsumenten der Welt Auftrieb geben.

Die Verlängerung der OPEC+-Kürzungen auf das zweite Quartal wirkt leicht Preis-stützend, wenngleich die Allianz ihre selbst auferlegte Produktionsgrenze laut Schätzungen von Analysten auch im Februar nicht ganz erfüllt haben dürfte.