Die Sorgen um eine erwartete Angebotsverknappung verschärfen sich durch die steigenden geopolitischen Spannungen. So reissen nicht nur die Angriffe der Huthi im Roten Meer nicht ab und die Chancen auf einen Waffenstillstand in Gaza bleiben gering, auch die Kampfhandlungen zwischen Russland und der Ukraine haben eine neue Eskalationsstufe erreicht. Dies verstärkt die Besorgnis der Marktteilnehmer über die weltweite Ölversorgung.
Russland hat in jüngster Zeit seine Angriffswellen auf die Ukraine massiv verstärkt und dabei auch wichtige Energieinfrastruktur zerstört. Die Ukraine hatten in den letzten Wochen zudem immer wieder erfolgreich Drohnenangriffe auf russische Raffinerien und Energieanlagen durchgeführt. Etwa 12 Prozent der gesamten russischen Ölverarbeitungskapazität sind laut Beobachtern betroffen, was von Russland aber heruntergespielt werde.
Die Rohölpreise steuern auf einen dritten Monatsanstieg in Folge zu. Stützend wirkt weiterhin die Verlängerung der OPEC+ Förderkürzungen, sowie die Tatsache, dass die Sanktionen gegen Russland, allen voran der Preisdeckel, schärfer durchgesetzt werden. Länder wie etwa Indien meiden deshalb mehr und mehr Importe aus Russland. Zudem bleibt die Zinspolitik der weltweiten Notenbanken ein stützender Faktor. Mit der beginnenden Zinswende allenthalben erhoffen sich die Marktteilnehmer auch eine spürbare Stabilisierung der Wirtschaftsentwicklung, die wiederum für eine starke Nachfrage sorgen dürfte.