Die Rohölpreise zogen in der vergangenen Woche wieder an, nachdem sie in den vorangegangenen drei Wochen gesunken waren und in der ersten Juni-Woche zeitweise die psychologisch wichtigen Preisniveaus von 80 Dollar Brent bzw. 75 Dollar WTI unterschritten hatten.
Nachdem die OPEC+ Anfang des Monats verkündet hatte, die freiwilligen Zusatzkürzungen von acht Bündnismitgliedern würden ab Oktober nach und nach zurückgeführt, hatten die Händler zunächst auf sinkende Preise gesetzt. Seitdem die Allianz sich dann allerdings noch einmal zu Wort meldete, um noch einmal klarzustellen, dass es nur Produktionssteigerungen geben werde, wenn es die Marktsituation zulasse, nahmen die Trader schließlich wieder Gewinne aus ihren Short-Positionen (Wetten auf sinkende Preise) mit.
Die Erwartung einiger Analysten wie auch der Experten von EIA und OPEC, dass der Markt im dritten Quartal oder gar im gesamten zweiten Halbjahr 2024 ein Angebotsdefizit aufweisen dürfte, liess die Preise vergangene Woche dann noch weiter steigen. Unterdessen wurden die Hoffnungen auf ein baldiges Ende des Krieges im Gazastreifen erneut zerschlagen. Im Roten Meer kam es zuletzt auch wieder zu mehreren Angriffen der jemenitischen Huthi-Rebellen auf internationale Handelsschiffe. Auch diese Entwicklungen tragen weiter zum Erstarken der Rohölpreise bei.