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Auch wenn sich die Rohölpreise zuletzt wieder etwas stabilisiert haben, liegen sie mit 72 Dollar für das Fass Brent immer noch rund 15 Prozent tiefer als im Sommer und mehr als 20 Prozent unter Vorjahresniveau.

Wegen schwerer Hurrikane fiel die US-Ölproduktion im Golf von Mexiko in September um rund 50 000 Fass pro Tag zurück. Ausfälle in dieser Grössenordnung werden die Ölpreise allerdings nicht längerfristig stützen, zumal die Internationale Energieagentur IEA mit ihrem jüngsten Monatsbericht erneut hervorhob, wie schwach die Entwicklung der Ölnachfrage Chinas zuletzt ausgefallen war. Darüber hinaus warnte die Behörde auch, dass die Nachfrage der Industrieländer im laufenden Jahr weit unter dem Niveau des Pandemie-Jahres 2020 bleiben könnte. Offen bleibt unter anderem die Frage, wie stark der Schub ausfallen wird, den die Zinssenkungen in der EU und in den USA der Konjunktur im Westen und damit auch der Ölnachfrage geben kann.

Die IEA geht denn auch davon aus, dass die OPEC+ selbst bei einer Beibehaltung der bisherigen Förder­kürzungen im kommenden Jahr nicht verhindern kann, dass es zu einem signifikanten Überangebot kommt, und dies trotz weiter steigender Nachfrage. Für das Gesamtjahr erwartet die IEA ein Wachstum der Nachfrage um 0,9 Millionen Barrel auf dann insgesamt fast 103 Millionen Barrel pro Tag. Die OPEC wiederum geht für das nächste Jahr von einem Nachfragewachstum von immerhin 1.7 Millionen Fass pro Tag aus.