Schlechte Wirtschaftsdaten, gepaart mit einer steigende OPEC+ Produktion, geben den Ölbörsen wenig Anlass, um auf steigende Preise zu setzen.
Wie sehr sich die Stimmung verändert hat, zeigen die jüngsten Prognosen diverser Analysten. Allein in dieser Woche haben Barclays, Fitch und die Weltbank ihre Erwartungen für das Preisniveau von Brent für 2025 und zum Teil auch für 2026 gesenkt. Damit folgen diese Institutionen dem allgemeinen Trend, denn im April haben bereits mehrere namenhafte Banken und Experten ihre Ausblicke gesenkt. Der einhellige Tenor aller Prognosen ist, dass der Handelskrieg der USA das Wirtschaftswachstum negativ beeinflussen wird und dadurch weniger Rohöl verbraucht wird, während die OPEC+ das Angebot ab Mai steigert.
Die Produzentengruppe will die Förderquoten um 411 000 B/T anheben, während Kasachstan sich generell nicht mehr strickt an die OPEC+ Vorgaben halten will. Die Stimmung innerhalb der OPEC+ scheint damit gekippt zu sein, denn Insider haben bereits durchsickern lassen, dass sich auch andere Länder für eine schnellere und stärkere Produktionssteigerung aussprechen.
Währenddessen haben Analysten Bedenken, dass die bisherigen Konjunkturdaten der USA noch nicht das volle Ausmass des Handelskriegs widerspiegeln, da viele Importeure vor den Zöllen ihre Bestellungen gesteigert hätten. Die Situation dürfte sich weiter verschärfen, solange es keine Fortschritte im Handelsstreit gibt.