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Genauso wie im Mobilitätssektor wird auch im Wärmemarkt nach den Brennstoffen der Zukunft gesucht.

Die Mineralölbranche macht sich immer mehr Gedanken, wie der CO2-Ausstoss auch im Wärmemarkt reduziert werden kann. In diesem Artikel werden zwei Möglichkeiten von Brennstoffen der Zukunft vorgestellt, die den CO2-Ausstoss einer Ölheizung bis zu 80% reduzieren könnten.

Power-to-Liquid

Das Power-to-Liquid-Verfahren ist ein Prozess, bei dem mit erneuerbarem Strom Wasserstoff produziert und dann mit Kohlenstoff kombiniert wird. Im Endeffekt kann erneuerbarer flüssiger Brennstoff gewonnen werden.

Wasserstoffproduktion von Sunfire

Das Kernstück der Technologie der SunfireGmbH, Dresden, ist die Solid OxideElectrolyser Cell. Es handelt sich um eine Hochtemperatur-Elektrolyse, die nicht nur flüssiges, sondern auch gasförmiges Wasser (Wasserdampf) in seine Bestandteile zerlegt. Dadurch wird der Herstellungsprozess von Wasserstoff deutlich wirtschaftlicher (Wirkungsgrad biszu 85%) und kostengünstiger. So wird schliesslich auch die Herstellung von erneuerbaren, flüssigen Brennstoffen konkurrenzfähiger.

Der bereits gasförmige Wasserstoff wird in einem weiteren Schritt mit CO2 kombiniert und so ein flüssiger Kohlenwasserstoff hergestellt. Dieses industriell hergestellte Rohöl kann in bestehenden Raffinerien sowohl zu Benzin als auch zu Diesel oder Heizöl verarbeitet werden.

HVO aus Algen

Eine weitere Möglichkeit wird an der Technischen Universität Bergakademie Freiberg erforscht. Hier wird unter anderem mittels katalytischen Verfahren mit Wasserstoff an der Herstellung von flüssigen Brennstoffen aus Algen (Biomass-to-Liquid) geforscht.

Diese Stoffe werden als hydrierte Pflanzenöle bezeichnet (engl. für: Hydrogenerated oder Hydrotreated Vegetable Oil, HVO). Während beim Verfahren von Sunfire der Kohlenstoff vornehmlich aus der Luft gewonnen wird (atmosphärisches CO2), stammt der Kohlenstoff beim an der Bergakademie erforschten Verfahren aus Algen. HVO wird heute bereits vom finnischen Mineralölunternehmen Neste Oyj aus pflanzlichen und tierischen Fetten hergestellt. Weil die eingesetzten Stoffe limitiert sind, werden zusätzliche Rohstoffquellen gesucht. Algen stellen eine dieser Möglichkeiten dar.

Das Verfahren von Sunfire wird bereits an verschiedenen Orten in Deutschland und Norwegen eingesetzt. Bei HVO aus Algen muss die Verfügbarkeit der Algen noch verbessert werden.

Bestehende Infrastruktur nutzen


Bei beiden Verfahren (Power-to-Liquid wie Biomass-to Liquid) könnte die bestehende Infrastruktur weitestgehend genutzt werden. Es müsste also nicht mit viel Aufwand und grauer Energie eine neue Infrastruktur gebaut werden, wie dies bei den Elektrolösungen der Fall ist. Wünschenswert wäre dazu eine differenzierte Haltung in der Politik, die verschiedene Möglichkeiten zulässt. Und nicht nur auf Strom setzt.               

 

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