Windräder produzieren erneuerbaren Strom. Für einen reibungslosen Betrieb sind diese Anlagen auf Erdölprodukte angewiesen.
Mit der Annahme der Energiestrategie 2050 hat der Bund den Zubau der erneuerbaren Energien begünstigt. Gemäss Bundesamt für Energie sollen «Windenergieanlagen bis zum Jahr 2020 rund 600 Gigawattstunden Strom pro Jahr produzieren. Bis 2050 sollen es 4000 Gigawattstunden sein.» Das ist zweimal die jährliche Produktion von Grande Dixence (die höchste Gewichtsstaumauer der Welt). Ob diese Entwicklung tatsächlich
stattfinden wird, sei dahingestellt. Sicher ist jedoch, dass Windräder ohne Schmierstoffe nicht funktionieren.
Im Berner Jura befindet sich der grösste Windpark der Schweiz. Hier stehen 16 Turbinen. Die leistungsstärksten Anlagen des Parks sind 4 Vestas V112 mit einer Leistung von 3 Megawatt. Eine Lebenszyklusanalyse des Herstellers weist für diese Anlagen einen Verbrauch von 1,27 Tonnen Schmierstoffe pro Windturbine aus. Hinzu sind 13 Tonnen Schmiermittel für den Transformator nötig. Diese Analyse beruht auf der Annahme, dass die Windräder 20 Jahre betrieben werden.
Erdölprodukte sorgen für einen einwandfreien Betrieb dieser Anlagen. Ohne Schmierung kann eine zuverlässige Rotation der Windturbinen nicht gewährleistet werden. Schmiermittel tragen schliesslich zu einem guten Wirkungsgrad der Anlagen bei.
Nach ihrem Einsatz müssen die Schmiermittel regelrecht entsorgt werden. In der Schweiz gelten sämtliche Abfälle, die nicht ins Abwasser oder in den Haushaltkehricht gelangen, als Sonderabfall. Dies wird durch drei Gesetze geregelt und betrifft unter anderem auch die ausgewechselten Schmierstoffe.
Mineralölprodukte für einen reibungslosen Betrieb
Windturbinen verbrauchen vor allem Schmiermittel aus Mineralölen. Schmierstoffe werden im Rotor, im Getriebe, im Generator, in der Turmlagerung, bei den Seilwinden sowie in den Elektromotoren eingesetzt. Sie dienen zur Sicherstellung der Rotation, zur Verschleissminderung sowie zum Schutz vor Korrosion.
Gemäss Schweizer Windenergie-Dachverband «braucht man fast 650 Windenergieanlagen (2,3-Megawatt-Anlagen), um die Stromerzeugung eines Kernkraftwerks der Grösse von Mühleberg zu ersetzen ».
Bisher stösst die Planung der Windräder auf lokalen Widerstand. Falls sich die Prognosen der Energiestrategie verwirklichen, dürfte der Verbrauch von Schmiermitteln aufgrund der Inbetriebnahme neuer Anlagen zunehmen. Dieser Zuwachs sollte jedoch den jetzigen Absatz von Schmiermitteln in der Schweiz im einstelligen Prozentbereich beeinflussen. In jeder Fabrik, jeder Werkstatt und auf jedem Bauernhof werden heute bereits beträchtliche Schmierstoffmengen verbraucht.