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Michel Alder ist Inhaber und Geschäftsführer der Fahrschule «Alder&Fils» in Sion VS, die sein Vater Charles Alder im Jahr 1945 gegründet hat. Als Fahrlehrer hat er im Jahr 1977 dort begonnen. Zudem besitzt und leitet Alder heute das Verkehrspädagogische Institut «IPC Michel Alder Gmbh», das sich unter anderem der Berufsausbildung widmet. Michel Alder war viele Jahre als Experte im Schweizerischen Verkehrssicherheitsrat (VSR) tätig und ist heute Vizepräsident sowie Technischer Direktor der Quality Alliance Eco-Drive (QAED).

 

Herr Alder, was ist ein Eco-Driver?
So bezeichnet man Personen, welche die heutige Fahrzeugtechnik optimal nutzen und so sicherer, sparsamer und entspannter unterwegs sind.

Wie nutzt man die Fahrzeugtechnik optimal?
Es gibt vier wesentliche Grundregeln. Erstens: Früh hochschalten, zügig beschleunigen, spät runterschalten. Zweitens: Im höchstmöglichen Gang bei niedriger Drehzahl fahren. Drittens: Vorausschauend, partnerschaftlich und gleichmässig fahren. Und schliesslich viertens: Reifendruck prüfen, Lasten reduzieren, Klimaanlage optimal und nur wenn nötig einsetzen.

Wie ist es mit Motor abstellen beim Anhalten?
Auch dies eine Gewohnheit, die zum Eco-Drive-Fahrstil gehört. Sie lohnt sich bereits bei kurzen Stehzeiten ab fünf bis zehn Sekunden, zum Beispiel an der Ampel. Aktuelle Messungen und Tests des TCS haben das soeben wieder bewiesen. Falls ein Fahrzeug über die Start-Stopp-Mechanik verfügt, sollte diese konsequent angewandt werden. Dank dieser Technik lohnt sich das Abschalten bei den meisten Fahrzeugen sogar bei Standzeiten unter einer Sekunde.

Was können Eco-Driver denn effektiv bewirken?
Sie praktizieren Effizienz auf verschiedenen Ebenen. In erster Linie schonen sie ihr eigenes Portemonnaie sowie die Umwelt. Denn Eco-Driver sparen im Gegensatz zur «herkömmlichen» Fahrweise 10 bis 15 Prozent Treibstoff und reduzieren damit auch den CO2-Ausstoss, ohne auch nur eine Minute später am Ziel zu sein. Und ganz wichtig: Eco-Drive erhöht die Sicherheit und reduziert den Stress. Diese clevere Fahrweise hat also nur Vorteile für alle.

Wie können Autofahrer, die sich noch nie mit Themen wie Effizienz und Nachhaltigkeit beschäftigt haben, zu Eco-Drivers werden?
Das einfachste ist sicher, sich mit einem zertifizierten Veranstalter von Eco-Drive-Kursen in Verbindung zu setzen und zum Beispiel ein einstündiges DrivePlus-Coaching zu vereinbaren.

Kann der Eco-Drive-Fahrstil nicht im Selbststudium erlernt werden?
Das sehe ich eher kritisch. Nur ein Coaching oder Kurs mit einem speziell ausgebildeten Eco-Fahrtrainer ermöglicht, diese Fahrweise 1:1 vordemonstriert zu erhalten und sich von alten Gewohnheiten zu trennen. Dadurch werden die Vorteile auch direkt messbar.

Was müssen Eco-Driver beim Kauf eines Fahrzeugs beachten?
Eco-Drive kann mit allen Fahrzeugtypen und -grössen angewandt werden. Natürlich ist die Reduktion von Treibstoffverbrauch und CO2-Ausstoss mit einem sparsamen modernen Fahrzeug noch erheblicher. Begünstigt wird die effiziente Fahrweise auch durch technische Hilfsmittel wie zum Beispiel den Tempomat. Die gleichmässige Fahrweise ermöglicht massive Einsparungen.

Was hat Eco-Driving mit Sicherheit zu tun?
Sehr viel. Eco-Driver fahren automatisch ruhiger und entspannter. Das bedeutet weniger Ärger und Aufregung. Die vorausschauende Fahrweise schafft zudem viel mehr Handlungsspielraum in gefährlichen Situationen. Eco-Driver bauen daher nachweislich weniger Unfälle.



Interview: Robert Wildi

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