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Häuser, Autos und ganze Städte werden smart – intelligent. Und neuerdings auch Autobahnen. Zumindest in Holland. Wie funktioniert das? Und was ist in der Schweiz geplant?

Smart Highway heisst das Konzept des niederländischen Designers Daan Roosegaarde. Gerade mal 500 Meter lang ist dieser Highway, auf einem Abschnitt der Staatsstrasse N329 bei Oss. Und trotz seiner Kürze sorgt er weltweit für Aufsehen.

Smart oder zumindest ökologisch ist bisher die Lichtversorgung. Die Seiten- und Mittelstreifen der Strasse laden sich tagsüber durch Sonneneinstrahlung auf, speichern diese Energie und leuchten nachts acht Stunden lang. Seit 2014 wird überprüft, ob die spezielle Strassenbeschichtung auch den verschiedenen Wettereinflüssen standhält.

Schluss mit Staus?

Roosegaardes Konzept enthält noch weitere intelligente Ansätze, die allerdings nach und nach erst noch finanziert und umgesetzt werden müssen:

  • Um die Beleuchtung effizienter einsetzen zu können, soll sie nachts mit den Autos mitwandern. Wo keine Autos sind, ist auch kein Licht nötig.
  • Temperaturempfindliche Markierungen auf der Strasse sollen es möglich machen, Schilder, die vor Glätte warnen, genau dann einzublenden, wenn tatsächlich Glätte herrscht.
  • Und der vielleicht innovativste Vorschlag: Dynamische Mittelstreifen sollen je nach Verkehrslage den Verkehr anders führen, indem sie zwischen gestrichelter und durchgezogener Form alternieren können. Somit könnte gleichmässigere Verkehrsflüsse erreicht werden.

Eine andere Form von ökologischer Autobahn hat sich in Belgien bewährt. Diese kommt jedoch ganz ohne Intelligenz aus. Die Lichter auf der Autobahn werden teilweise einfach ausgeschaltet, mit der Folge, dass Autofahrer vorsichtiger fahren und weniger Unfälle verursachen als früher.

Auch die Schweiz will experimentieren

Aufgrund dieser Erfahrungen will nun auch das Schweizerische Bundesamt für Strassen Hunderte von Strassenlampen auf Schweizer Autobahnen ausknipsen. Damit sollen Kosten eingespart, der Energieverbrauch gesenkt und die Lichtverschmutzung entlang der Strecken eingedämmt werden. Überall, wo es die Sicherheit nach Einschätzung der Experten erfordert, sollen die Strassenbeleuchtungen jedoch eingeschaltet und die Aufmerksamkeit der Fahrer fokussiert werden. Beispielsweise bei Mittelstreifenüberleitungen.

Quelle: Heise