Fossile Brenn- und Treibstoffe werden auch künftig einen wesentlichen Beitrag an den Energiemix leisten. Darum wird weiter massiv in die Erdölförderung investiert – unter anderem in Deutschland und in Norwegen.
Das fossile Zeitalter setzt sich fort. Dies zeigen jüngste Medienberichte unmissverständlich auf. So berichtet der Norddeutsche Rundfunk: «Neptune Energy investiert Millionen in Erdölfeld.» Demnach investiert das Energieunternehmen mit Sitz in Lingen in den kommenden Jahren mehr als 17 Millionen Euro im Erdölfeld Bramberge in Geeste (Landkreis Emsland). Dort sollen die Obertageanlagen erneuert werden. Der Betriebsplatz Bramberge besteht seit den 50er-Jahren und wird nun weiter modernisiert.
Mit der grossen Kelle richtet Norwegen an. «Norwegens Regierung eröffnet ein gewaltiges Ölfeld», berichtet die Süddeutsche Zeitung. Johan Sverdrup. So lautet der Name des Ölfelds. Es handelt sich um das ergiebigste Feld in Westeuropa. In der Tiefe liegt Öl im Wert von mehr als 100 Milliarden US-Dollar: 2,7 Milliarden Barrel. Das ist genug, um noch bis nach 2070 Öl zu fördern.
«Klimaschutz predigen, Erdöl verkaufen: Darin sieht Norwegen keinen Widerspruch», schreibt die NZZ. Die Betreiber argumentieren, dass die norwegische Petroleum-Wirtschaft klimafreundlicher als der Rest der Welt produzierte. «Da man davon ausgehe, dass die Welt im Jahr 2035 auch beim Szenario einer fortschreitenden Dekarbonisierung noch Erdöl im Bereich des Zwanzigfachen der heutigen norwegischen Produktion benötigen werde, sei es besser, wenn dieses Erdöl umweltschonend in Norwegen gewonnen werde als anderswo», schreibt die NZZ. Die Zeitung stellt auch die Frage, was eine Reduktion der Ölwirtschaft für den norwegischen Sozialstaat bedeuten würde. Es sind nicht selten ein und dieselben politischen Gruppierungen, die für «weniger Öl» plädieren, von «weniger Sozialstaat» aber nichts wissen wollen, hält die NZZ nüchtern fest.