In der Diskussion um den richtigen Antrieb für die Zukunft darf es keine Denkverbote geben. Der Schlüssel liegt in der Innovation, wie ein Blick in die Presse aufzeigt.
Der bedeutendste Zulieferer für die Automobilindustrie in Deutschland hat kürzlich gegenüber Journalisten aufgezeigt, wo er die Zukunft der Mobilität sieht. Für Bosch ist laut der Neuen Zürcher Zeitung die Brennstoffzelle die «vielleicht einzige realistische Option, Langstrecken-LKW elektrisch zu betreiben». Würde man sie mit Batterien bestücken, «wären diese für die nötige Reichweite mit 7 bis 8 Tonnen viel zu schwer», heisst es in dem Artikel. Doch auch den Verbrennungsmotor entwickelt das Unternehmen weiter. Laut Bosch-Chef Volkmar Denner werden auch 2030 noch zwei von drei Neuwagen Diesel oder Benziner sein, mit oder ohne Hybridantrieb. Deshalb arbeitet Bosch daran, auch bei diesen Neuwagen den CO2- und den Schadstoffausstoss zu reduzieren. Eine Lösung sieht man unter anderem in sogenannten Synfuels (synthetische Treibstoffe, in Deutschland: E-Fuels).
Dabei handelt es sich um Treibstoffe, welche über die gleichen Eigenschaften wie fossile Treibstoffe verfügen. Gewonnen werden sie mithilfe von erneuerbarem Strom. Mit diesem wird aus Wasser mittels Elektrolyse Wasserstoff (und Sauerstoff) hergestellt. Danach gibt man dem Wasserstoff CO2 aus der Luft hinzu. Es entsteht synthetischer Treibstoff.
Moderne Synfuels könnten auch für die Schiff- und Luftfahrt interessant sein, schreibt das Deutsche Nachrichtenmagazin Focus. «Ein wichtiges Ziel ist die zunehmende Substitution fossilen Kerosins durch nachhaltige, synthetisch hergestellte Kraftstoffe», wird der Bundesverband der Deutschen Luft- und Raumfahrtindustrie im Artikel zitiert.
Während die deutsche Autoindustrie – allen voran VW – aufgrund der Politik mehr Batteriefahrzeuge auf den Markt bringen will, wehrt man sich bei Bosch gegen Denkverbote. Stattdessen setzt man auf Forschung und Entwicklung. «Der Weg zur emissionsfreien Mobilität muss technologieoffen sein», sagt Bosch-Chef Volkmar Denner in der Welt. «Nur so bleibt Mobilität auch für die breite Bevölkerung bezahlbar. Dafür setzen wir uns mit Nachdruck ein.» Dies beinhaltet für Bosch sowohl die Weiterentwicklung im Bereich Wasserstoff als auch bei den Synfuels.