Ölpreise starten erholt in die neue Woche – Analysten erwarten sinkende Preise wegen Coronavirus.
Die vergangene Woche veröffentlichten Monatsreports von EIA, OPEC und IEA haben gezeigt, wie stark sich der Covid19-Ausbruch auf die Ölnachfrage auswirken wird. Vor allem die IEA sieht einen starken Einfluss und hat die weltweite Ölnachfrage von 1,2 auf nun 0,8 Mio. B/T nach unten angepasst.
Für das erste Quartal schätzt die IEA sogar, dass die chinesische Ölnachfrage rund 435.000 B/T unter dem Niveau zum gleichen Zeitraum vom Vorjahr liegen wird. Ein chinesischer Nachfragerückgang zu einem Vorjahresquartal wäre der erste seit der Finanzkrise 2009. Dies unterstreicht wie stark einige Experten den Einfluss sehen. Daniel Yergin von IHS Markit glaubt zudem, dass viele den Einfluss, den das Virus auf den Ölmarkt haben wird, noch immer unterschätzen.
Die Analysten bei Goldman Sachs haben ihre Preisprognosen nun ebenfalls um 10 Dollar nach unten angepasst. Statt der bisher erwarteten 63 Dollar für Brent im ersten Quartal sieht man den Durchschnittspreis der europäischen Rohölsorte nun bei 53 Dollar. Anschließend rechnet die Investmentbank allerdings mit einer Erholung auf 57 Dollar, 60 Dollar und schließlich 65 Dollar im letzten Quartal. Diese Vorhersage werde man allerdings weiter anpassen, wenn man weitere Informationen zur tatsächlichen Auswirkung des Covid19 habe.
Für Analystin Vandana Hari, von Vanda Insights, war es der vorsichtige Optimismus, dass die Ausbreitung des Covid19 innerhalb Chinas begrenzt werden konnte, weshalb sich die Preise zuletzt erholten. Dies sei aber nicht genug, dass die Ölpreise auf ihr altes Niveau zurückkehren. Eine stärkere Kürzung der OPEC+ Gruppe sei notwendig, damit der Ölpreis zurück über die 60 Dollar-Marke steige. Doch das scheint zumindest im Februar erst einmal vom Tisch zu sein.
Obwohl das technische Komitee der OPEC+ Vereinigung (JTC) eine zusätzliche Kürzung um 0,6 Mio. B/T bis Jahresmitte sowie eine Verlängerung der Kürzungen bis Jahresende empfahl, so bleibt Russland bei seiner ablehnenden Haltung. Die Gruppe wird sich am 5. und 6. März in Wien einfinden, doch viele OPEC-Mitglieder würden gerne schon im Februar eine Entscheidung treffen.
Quellmaterial: Futures-Services Mineralöldienst