Coronavirus belastet Märkte - Putin ebnet den Weg für Kürzungen.
Die Augen der Marktteilnehmer sind in dieser Woche auf das anstehende OPEC+ Meeting gerichtet. Das Treffen findet von Donnerstag bis Freitag in Wien statt. Dort wird entschieden, ob und wie stark die Gruppe auf die Nachfrageausfälle durch das Coronavirus reagiert.
Analystin Helmia Croft von RBC Capital Markets geht davon aus, dass Saudi-Arabien die übrigen Produzenten von einer Kürzung um mindestens 1 Mio. B/T überzeugen kann. Doch jedes positive Ergebnis werde nur eine kurzlebige Wirkung haben, so Analyst Stephen Innes von AxiCorp.
Das Joint Technical Committee (JTC) der OPEC+ hatte im Februar eine zusätzliche Kürzungen empfohlen. Russland hatte eine frühe Entscheidung allerdings blockiert, da man die Marktentwicklung zunächst weiter beobachten müsse. Nun hat man den Widerstand aber scheinbar aufgegeben, und Putin hat den Weg für eine gemeinsame Kürzung freigegeben.
Das Covid19-Virus hat sich am Wochenende ausserhalb Chinas stark ausgebreitet. Südkorea, Iran und Italien gelten als die am schwersten betroffenen Länder. Aber auch in Deutschland, Frankreich und den USA breitet sich das Virus immer weiter aus. Grossveranstaltungen werden abgesagt. Dies führt bereits zu einer geringeren Reiseaktivität und damit einem geringeren Ölbedarf.
Unternehmen warnen, dass man Produktionsausfälle und Stillstände haben könnte, wenn Waren von Zulieferfirmen nicht nachkommen. Moody's rechnet mit einer globalen Rezession. Diese Prognose erscheint zunehmend plausibel.
Quellmaterial: Futures-Services Mineralöldienst