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Chinas Raffinerien laufen wieder – Ölbestände nehmen ab.

Nachdem China als erstes aus einem strengen Lockdown der Wirtschaft kommt, normalisiert sich dort scheinbar auch wieder die Ölnachfrage. Laut SIA Energy sind im April die Rohölbestände um 9,5 Mio. Barrel gesunken.

Im ersten Quartal hingegen sollen die Rohölbestände Chinas hingegen noch um etwa 161 Mio. Barrel zugenommen haben. Hintergrund sollen die zunehmende Raffinerieauslastung und bessere Margen gewesen sein, so Yao Li, von SIA Energy. Nicht-staatliche Raffinerien in der Region Shangdong sollen ihre Auslastung auf ein Rekordhoch gesteigert haben, während die staatliche PetroChina eine Produktionssteigerung ankündigte.

Den Trend bestätigt auch Analyst Geoffrey Craig von Space Systems. "Ende Februar und Ende März hat man sehen können, wie stark die Bestände zunahmen, sich seitdem auf einem Plateau stabilisierten und ein wenig zurückgingen. Die Kombination aus sinkenden Lagerbeständen und starken Importen impliziert eine wirklich solide Raffinerietätigkeit."

Der Markt habe damit begonnen die Überversorgung auszubalancieren, fasst Analyst Phil Flynn, von Price Futures, die aktuelle Stimmung an den Ölbörsen zusammen. Die Anhebung der Verkaufspreise für Juni durch die Saudi Aramco sei ein Zeichen, dass man überzeugt sei, für das Öl auch wieder Käufer zu finden. Hinzu komme auch ein stützender Einfluss von einer zunehmenden Wirtschaftsaktivität in China.

Und andere Länder ziehen bereits nach. Die Lockerungen der Ausgangsbeschränkungen sind in den Innenstädten und beim Verkehr bereits spürbar, während die Rohölförderung weiter heruntergeschraubt wird. Im April soll die Überversorgung laut Standard Chartered bei 21,3 Mio. B/T gelegen haben, was einem Anstieg der weltweiten Lager um 639 Mio. B/T entsprechen würde. Die Lücke zwischen Angebot und Nachfrage war damit derart gross, dass diese im Mai vermutlich noch nicht wieder geschlossen ist, sich aber erheblich reduziert haben sollte.

Für eine bessere Markteinschätzung warten die Trader in dieser Woche, neben den US-Ölbestandsdaten auch auf die neuen Monatsreports von EIA, OPEC und IEA, die ab morgen Abend bekanntgegeben werden.

Quellmaterial: Futures-Services Mineralöldienst

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