Laura flog schnell vorbei. Covid-19 bleibt.
Trotz der Tatsache, dass Sturm Laura zeitweise die Stärke eines Hurrikans der Kategorie 4 erreicht hatte, blieben die Händler an den Ölbörsen unbeeindruckt. WTI kam gerade einmal bis knapp über das Mehrmonatshoch von Anfang August.
«Laura flog schnell vorbei», so Jaime Brito von Stratas Advisors. «Daher sollte der mittelfristige Schaden wesentlich geringer sein, als man es typischerweise von einem Ereignis dieses Umfangs erwarten würde.» Die offiziellen Schadensberichte stehen zwar noch aus, die Marktteilnehmer richten ihre Aufmerksamkeit jedoch bereits wieder verstärkt auf die Entwicklung der Nachfrage.
Die Aussichten werden derzeit erneut durch die weiter steigenden Zahlen zu den Corona-Neuinfektionen getrübt. Vor allem der neue Rekord beim Anstieg der Neuinfektionszahlen in Indien und neue Hotspots in den USA bereiten den Marktteilnehmern Sorge.
Mit dem Ende des Monats August dürften erste Schätzungen über die Entwicklung der Fördermengen der OPEC und ihrer Partner abgegeben werden. Dies könnte die Ölpreise bewegen. Laut Bart Melek von TD Securities werden die Preise vermutlich weiterhin durch die Bestände beeinflusst «und den Gedanken, dass OPEC+ über Reservekapazitäten verfügt, die sie einsetzen kann, um dem post-Covid Nachfragewachstum zu entsprechen».
In den USA sank in der vergangenen Woche laut Baker Hughes die Anzahl der aktiven Ölbohranlagen. Allerdings bleibt abzuwarten, inwiefern dieser Rückgang mit Hurrikan Laura zu tun hatte. Aussagekräftiger dürften daher die Daten für die laufende Woche sein, die Baker Hughes am Freitagabend bekannt geben wird.
Quellmaterial: Futures-Services Mineralöldienst
31.08.2020