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Ölbörsen mit schwachem Wochenstart. Lockdowns und Entscheid der Opec+ belasten die Märkte.

Die wichtigste Meldung kam Ende vergangener Woche von der Opec+, die sich am Donnerstag auf einen Kompromiss einigen konnte. Ab Januar soll die Produktion um 0,5 Mio. B/T steigen. Vor dem Hintergrund der Entwicklung von Covid 19 hätten sich die Marktteilnehmer eher eine Verlängerung der aktuellen Kürzungen von 7,7 Mio. B/T gewünscht.

Trotz immer neuer Lockdowns sinken die Fallzahlen nicht. Zwar bereiten sich die ersten Länder darauf vor, noch in diesem Jahr die Impfungen gegen Covid-19 zu verabreichen, doch bis eine flächendeckende Immunisierung der Bevölkerung erreicht werden kann, dürften noch mehrere Monate vergehen. Und aktuell sieht es so aus, dass die Corona-Lage erst einmal noch schlimmer wird, bevor sie sich verbessert.

So hat etwa Südkorea erneut schärfere Restriktionen eingeführt. Auch Bayern plant Ausgangssperren tagsüber. In den USA hat der Bundesstaat Kalifornien erneute Rekordhochs bei den Neuansteckungen erreicht, so dass auch die Restriktionen verschärft werden und neue Lockdowns immer wahrscheinlicher werden.

Edward Moya von OANDA sieht in den weltweiten neue Lockdowns kurz- und mittelfristig die grösste Belastung für die Ölpreise: «Rohöl kann seine impfstoffbedingten Gewinne nicht halten, nachdem der Bezirk Los Angeles ein weiteres Rekordhoch bei den Corona-Fällen zeigt und Südkorea seine Alarmstufe erhöht hat.» Auch Stephen Innes von Axi warnt davor, dass der Grossteil der Kalifornier sich auf weitreichende neue Lockdonws einstellen muss. Er betont, dass die kalifornische Treibstoffnachfrage eine der grössten in den USA ist.

Wenig Aufwärtspotenzial für die Ölpreise sieht auch Vandana Hari von Vanda Insights. Hauptgrund sei die Enttäuschung über die Quotensteigerung der OPEC+, sagt sie. Einen unterstützenden Faktor sieht Vandana Hari aber in den neuen Verhandlungen zum US-Konjunkturpaket. Die demokratische Sprecherin des US-Senats, Nancy Pelosi, zeigte sich am Wochenende optimistisch, eine Einigung über den Gesetzesentwurf erlangen zu können. Es wäre allerdings nicht das erste Mal, dass die Verhandlungen nach vermeintlicher Annäherung doch wieder scheitern.

Für Optimismus bei den Marktteilnehmern sorgen heute ausserdem die guten Zahlen zur chinesischen Wirtschaftsentwicklung. Die Exporte des Landes sind im November so stark gestiegen wie seit Februar 2018 nicht mehr – ein positives Zeichen für die Stärke der wirtschaftlichen Erholung der Volksrepublik. Zuletzt hatten auch die Ölimporte des Landes wieder zugenommen und damit die Nachfragesorgen an den Ölmärkten etwas gemildert.

Quellmaterial: Futures-Services Mineralöldienst

07.12.2020

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