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Die Ölpreise ziehen zum Jahresstart an – Händler warten gespannt auf eine Entscheidung der OPEC+.

Zwischen Weihnachten und Neujahr blieb der Handel an den Ölbörsen wie erwartet ruhig und relativ unaufgeregt. Nun nimmt das Handelsinteresse wieder zu. Das wichtigste Thema wird wie auch im vergangenen Jahr Covid-19 sein. Die Pandemie hat die Welt und die Ölbörsen weiter fest im Griff. Zuletzt gab es zwar positive Signale, aber diese waren zum Teil durch die erhöhte Reiseaktivität um die Weihnachtsfeiertage verzerrt.

Wie die Lage um die Nachfrage tatsächlich steht, muss sich in den kommenden Wochen erst noch weisen. Eventuell gibt es mit der Rückreise von den Heimaturlauben zur Weihnachtszeit noch einmal positive Impulse für die Ölnachfrage, der Januar ist saisonal in der Regel allerdings der schwächste Monat des Jahres. Hinzu kommt, dass Experten davon ausgehen, dass sich mit den Feiertagen die Ansteckungen drastisch erhöht haben und es im Januar zu einer neuen Infektionswelle kommt. Hinzu kommen noch Nachmeldungen aus der Weihnachtszeit und dem Jahreswechsel, was die Einordnung der Daten erschweren dürfte.

Die OPEC+ und ihre Entscheidung über die weitere Produktionssteigerung von +0,5 Mio. B/T stehen ebenfalls im Fokus. Die Gruppe ist zwiegespalten. Auch die Experten sind sich hierüber noch sehr unsicher. So glaubt Jan Stuart von Cornerstone Macro, dass der Markt das zusätzliche Öl benötige. «Die vorherrschende Ansicht in der OPEC + scheint zu sein, dass man Marktanteile sichern muss. Sie können die Rückkehr der US-Schieferölförderung nicht subventionieren», so Stuart.

Energy Aspects hingegen geht davon aus, dass die OPEC+ ihr Förderniveau beibehalten wird. Auch Helmia Croft von RBC Capital ist dieser Meinung. «Wir glauben, dass die Gemeinschaft der Produzenten im Februar auf weitere Produktionssteigerungen verzichten wird, da die COVID-19-Fälle weiter zunehmen und die Einführung von Impfstoffen langsamer als erwartet erfolgt.»

Analystin Vandana Hari von Vanda Insights meint, das Spannungsfeld aus dem «Impfoptimismus und dem düsteren Winter in Bezug auf den Einfluss der Covid[Pandemie] auf die westliche Hemisphäre hat sich auf das neue Jahr übertragen». Vandana Hari merkt zudem an, dass die Entscheidung zur Anhebung der Ölförderung um +0,5 Mio. B/T im Dezember keinen nachhaltigen Einfluss auf die Ölpreise hatte.

In den ersten Handelsstunden des neuen Jahres legten die Preise jedenfalls deutlich zu und sorgten so für eine feste Tendenz bei den Inlandspreisen. Diese werden aber ohnehin deutlich fester im Vergleich zu letzter Woche erwartet, da die neue CO2-Abgabe eingepreist wird.

Quellmaterial: Futures-Services Mineralöldienst

4.1.2021