Angriff auf saudischen Ölexporthafen schickt Brent über 71 Dollar.
Gleich zu Beginn der neuen Handelswoche überschritt Brent die 70 Dollar-Marke. Vor allem Faktoren, die das Angebot betreffen, verhalfen dem Nordsee-Rohölkontrakt über dieses Preisniveau.
Ein Angriff mit Drohnen und Raketen der jemenitischen Houthi-Rebellen liess die Ölfutures weiter steigen. Zwar hatten die Rebellen seit Monaten wieder häufiger saudische Ziele angegriffen, diese lagen jedoch überwiegend in der Nähe der saudisch-jemenitischen Grenze und betrafen keine wichtigeren Ölanlagen des Königreichs. Mit dem Ölexportterminal Ras Tanura wurde jedoch nun der grösste Rohölterminal der Welt zum Ziel von Drohnen und Raketen.
Zu einem weiteren Anstieg der geopolitischen Spannungen könnte es auch im Irak kommen. Nach Anschlägen auf von US-Truppen genutzte Stützpunkte erklärte der US-Verteidigungsminister Lloyd Austin, die USA würden wenn nötig mit Militärschlägen ihre Truppen verteidigen. Die US-Luftwaffe hatte zuletzt bereits einen Luftangriff auf Einrichtungen pro-iranischer Milizen im Osten Syriens geflogen.
Da die OPEC+-Länder am vergangenen Donnerstag beschlossen, ihre aktuellen Produktionskürzungen im April fortzuführen, ist die Sorge der Händler hinsichtlich weiterer unvorhergesehener Produktionsausfälle umso grösser.
Was die Nachfrageseite anbelangt, zeigte vor allem Saudi-Arabien zuletzt weiterhin Skepsis ob der Stabilität des Nachfragewachstums. Zuletzt nahmen jedoch zumindest die Hoffnungen auf eine Erholung der US-Nachfrage wieder zu, nachdem einige Konjunkturindikatoren überzeugen konnten und es Fortschritte im Hinblick auf eine baldige Verabschiedung des billionenschweren Konjunkturprogramms der US-Regierung gab. Zunächst wird der Fokus nun jedoch erst einmal auf den geopolitischen Entwicklungen liegen.
Quellmaterial: Futures-Services Mineralöldienst
8.3.2021