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Nachdem Brent in der Woche zuvor noch ein neues Langzeithoch von über 71 Dollar pro Barrel markiert hatte, erfolgte die seit Längerem erwartete Abwärtskorrektur.

Die Preise für Brent und WTI sanken in der vergangenen Woche um mehr als 6 Prozent. Am vergangenen Mittwoch hat die IEA die Marktteilnehmer auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt und darauf hingewiesen, dass von einer Knappheit des Angebots keine Rede sein könne. Vor allem die erneuten Lockdown-Massnahmen aufgrund von Covid-19 in einigen Ländern Europas trüben die Aussichten. «Die Realität ist, dass wir immer noch ein ganzes Stück von einer vollständigen Nachfrageerholung weg sind und es die Rekordniveaus an zurückgehaltener Produktionskapazität sind, die die Hauptstütze für den Ölmarkt sind», sagt Analyst Stephen Innes von Axi.

Umso gespannter sind die Händler, welche Entscheidungen die OPEC+-Länder bei ihrer nächsten Sitzung am 1. April hinsichtlich ihrer Produktionsstrategie treffen werden. Bis zu dieser Sitzung dürften sich die Ölpreise laut Vanda Hari von Vanda Insights in etwa auf den aktuellen Niveaus einpendeln.

Dabei werden die Marktteilnehmer auch immer die geopolitische Lage im Auge behalten. Der Angriff auf eine Raffinerie der Saudi Aramco in Riad hatte zwar am Freitag keinen grösseren Preissprung ausgelöst, allerdings bleibt die Frequenz der Drohnenangriffe auf saudische Ziele weiterhin hoch. Zudem scheinen sich diese mittlerweile nicht mehr nur auf Ziele im Bereich nahe der Grenze zwischen Saudi-Arabien und dem Jemen zu beschränken. Ein «erfolgreicher»“ Angriff auf wichtige saudische Ölanlagen könnte die Preise ähnlich wie im September 2019 innerhalb kürzester Zeit wieder auf neue Hochs katapultieren.

Unterdessen nahm die Ölbohraktivität in den USA in der vergangenen Woche erneut zu. Mittlerweile ist die Zahl der aktiven Ölbohranlagen in den Vereinigten Staaten so hoch wie seit Anfang Mai 2020 nicht mehr. Die Produzenten tendieren angesichts des höheren Preisniveaus dazu, ihre Förderaktivitäten wieder zu steigern.

Quellmaterial: Futures-Services Mineralöldienst

22.3.2021