Suezkanal: Die Blockade ist gelöst.
In der vergangenen Woche hatte die Havarie des Container-Schiffs Ever Given im Suez-Kanal und die daraus resultierende Sperrung des Schiffsverkehrs die Aufmerksamkeit der Händler in Beschlag genommen. Nun da die Blockade gelöst werden konnte, wird sich der Fokus wieder auf die Entwicklung der Nachfrage und auf die Produktionspolitik der OPEC+-richten.
In vielen Ländern der EU wurden zuletzt die restriktiven Massnahmen zur Eindämmung von Covid-19 wieder verschärft, nachdem die Infektionszahlen zugenommen hatten. Die Marktteilnehmer rechnen damit, dass die europäische Ölnachfrage somit auch weiterhin schwach bleiben wird.
Zu diesen Sorgen kommt jetzt nun auch noch die Aussicht auf erneute restriktive Massnahmen in Teilen Indiens hinzu. So könnte bereits in dieser Woche im reichsten Bundesstaat des Landes, Maharashtra ein strikter Lockdown verhängt werden. Indien ist der drittgrösste Ölkonsument der Welt.
Angesichts dieser Entwicklungen dürften die Marktteilnehmer darauf spekulieren, dass die Opec+ das Ölangebot im bisherigen Umfang verknappt. Anfang März hatte die unveränderte Beibehaltung der Produktionsobergrenzen die Marktteilnehmer überrascht und für einen Preisanstieg gesorgt.
Bei Goldman Sachs geht man davon aus, dass die OPEC+ ihre Produktion zwar langsamer wieder steigern werden, als für dieses Frühjahr erwartet. Trotzdem gehen die Analysten der Grossbank davon aus, dass «die weltweite Nachfrage weiterhin daran ist, über den Sommer hinweg stark anzusteigen».
Auf Angebotsseite werden die Marktteilnehmer die geopolitischen Aspekte im Auge behalten. Hier hatten die jemenitischen Houthi-Rebellen vergangene Woche wieder auf sich aufmerksam gemacht, indem sie zahlreiche saudische Ziele ins Visier nahmen und weitere, verschärfte Drohnenangriffe – auch auf Ölanlagen der Saudi Aramco – nicht ausschlossen.
Quellmaterial: Futures-Services Mineralöldienst
29.3.2021