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Die Nachfrageentwicklung bleibt das Hauptthema. Am Wochenende brach Indien erneut den Rekord bei der Menge der Covid-Neuinfektionen.

Indien, der drittgrösste Ölverbraucher der Welt, wird von der zweiten Corona-Welle hart getroffen. Die Nachfrage nach Öl und Ölprodukten sinkt stark. Premierminister Narendra Modi sprach von einem «Infektionssturm». Er forderte alle Bürger auf, sich impfen zu lassen und vorsichtig zu sein. Die Lockdowns im Land wurden verlängert.

Aus Sicht der Experten von ANZ wird sich der Bedarf in Indien auch dann abschwächen, wenn es keinen landesweiten Lockdown geben sollte, da die Bevölkerung das Reisen meidet. Erste Anzeichen machen sich bei den indischen Raffinerien bemerkbar. So hat etwa die Mangalore Refinery & Petrochemicals Ltd. ihre Verarbeitungsraten schon gesenkt, während die Indian Oil Corp. ihre Käufe von westafrikanischem Rohöl offenbar beschränkt hat.

Die Aufmerksamkeit der Marktteilnehmer richtet sich damit in dieser Woche einmal mehr auf die OPEC+. Diese will Mitte der Woche zu einem Meeting zusammenkommen, hat allerdings im Vorfeld durchblicken lassen, dass man die am 1. April beschlossenen Massnahmen nicht anpassen wolle. Diese sehen vor, dass das Bündnis von Mai bis Juli seine Fördermengen schrittweise um insgesamt 2 Mio. B/T anhebt.

Heute tritt zunächst das JTC, das Joint Technical Committee, zusammen. Dieses technische Gremium der OPEC+ wird vor allem die Fundamentaldaten am Markt aufarbeiten und analysieren. Auf Grundlage dieser Daten wird dann das Treffen am Mittwoch stattfinden, an dem die OPEC+ entweder die aktuelle Marschrichtung bestätigen oder noch einmal Anpassungen an der bestehenden Strategie vornehmen.

Vandana Hari von Vanda Insights rechnet allerdings nicht damit, dass das passiert: «Die OPEC+ wird wahrscheinlich den Kurs ihrer geplanten Drosselung beibehalten. Die globalen Fundamentaldaten haben sich seit ihrem letzten Treffen nicht genug verändert, um eine Änderung der Vereinbarung zu rechtfertigen.» Die Analystin fügt hinzu: «Ich erwarte in den kommenden Tagen eine erhöhte Volatilität, da die Marktstimmung zwischen aufkeimendem Optimismus in den USA und Europa und den Sorgen über die Krise in Indien schwankt.»

So wie in der vergangenen Woche bleibt also auch in dieser Woche eine ordentliche Portion Marktunsicherheit bestehen.

Quellmaterial: Futures-Services Mineralöldienst

26.4.2021