Zum Wochen- und Monatsauftakt geraten die Ölpreise heute wieder etwas unter Druck.
Neben den schlechten Wirtschaftszahlen aus China liegt den Marktteilnehmern nach wie vor die rasante Verbreitung der Delta-Variante auf der Seele. Zusätzlich greifen ab heute die nächsten Produktionssteigerungen der OPEC+, auf die sich das Produzentenbündnis im Juli mühsam verständigt hatte.
Allerdings bleibt die globale Versorgungslage, auch mit den minimalen OPEC+ Steigerungen von 0,4 Mio. B/T, weiterhin eher auf der defizitären Seite. So sinken die Ölvorräte vor allem in den USA seit Monaten und die Lagerbestände im Zentrallager in Cushing, Oklahoma haben den niedrigsten Stand seit Januar 2020 erreicht. Die kurz- und mittelfristige Unterversorgung des Ölmarktes bleibt also ebenfalls ein Thema für die Anleger.
Der aktuelle Druck auf die Ölpreise ist «eher deltabedingt2, meint Analyst Warren Patterson von der ING und bezieht sich damit vor allem auf die Entwicklung in Asien und speziell China: «Während die Fallzahlen in China nach wie vor eher gering ist, haben doch die ersten Städte schon wieder ziemlich strikte Massnahmen verhängt. Das wird der Marktstimmung wenig helfen.»
Warren Patterson glaubt, dass sich die Ölpreise auch zukünftig in einer «ziemlich engen Spanne» halten dürften. Der Abbau der Lagerbestände begrenzt seiner Ansicht nach mögliche Abwärtsbewegungen, während dem Markt gleichzeitig aber der Katalysator für weitere Preisanstiege fehlt. Der Experte sieht Brent deshalb in diesem Quartal durchschnittlich bei 75 Dollar.
Quellmaterial: Futures-Services Mineralöldienst
2.8.2021