Ölfutures vor OPEC-Monatsbericht fester – Marktteilnehmer erwarten nächsten Tropensturm in der US-Golfregion.
Die Ölfutures konnten in der vergangenen Woche erneut zulegen, da die US-Ölproduktion im Golf von Mexiko immer noch stark durch die von Hurrikan Ida verursachten Schäden an der Infrastruktur beeinträchtigt war, während sich der Raffineriebetrieb in Louisiana etwas schneller als erwartet vom Sturm erholte. WTI brach am Freitag sogar aus seinem mittelfristigen Abwärtstrend aus, der sich seit Anfang Juli etabliert hatte, die 70 Dollar-Marke konnte der US-Rohölkontrakt vor dem Wochenende allerdings nicht mehr hinter sich lassen.
Laut Colin Cieszynski von SIA Wealth Management hing die Preisrally von Freitag stärker mit Short-Covering und der Tatsache zusammen, dass einige Marktteilnehmer ihre offenen Positionen schlossen, als mit erneutem Kaufinteresse. Insgesamt habe es jedoch nach dem Telefonat zwischen Chinas Staatschef Xi Jinping und US-Präsident Joe Biden eine «allgemeine Verbesserung der Marktstimmung» gegeben, so Cieszynski. Seit Monaten hatte es zwischen China und den USA keine direkten Gespräche mehr gegeben, sodass das Telefonat viele Marktteilnehmer hoffen liess, dass es zwischen den beiden Weltmächten wieder zu einem Tauwetter kommen könnte.
Während sich die Marktbeobachter in der vergangenen Woche nicht ganz einig darüber waren, welchen Einfluss die nun von offizieller Stelle bestätigte Freigabe von Rohöl aus den strategischen Reserven Chinas auf den Ölmarkt haben wird, geht der Fokus zu Beginn der neuen Handelswoche nun erst einmal auf die aktuelle Markteinschätzung der OPEC über, die am frühen Nachmittag ihren Monatsbericht herausgeben wird. Die EIA hatte am vergangenen Mittwoch bereits vorgelegt, allerdings mit ihrem Bericht keine stärkeren Impulse an die Märkte gegeben. Die Statistikbüro des US-Energieministeriums rechnet für 2021 immer noch mit einem ähnlichen Angebotsdefizit wie im August und korrigierte die Prognose zum Angebotsüberschuss im Jahr 2022 leicht nach unten.
Davon abgesehen warten die Marktteilnehmer auf die weitere Entwicklung von Tropensturm Nicholas, der die Ölindustrie in der US-Golfregion in dieser Woche noch einmal beeinträchtigen könnte.
Quellmaterial: Futures-Services Mineralöldienst
13.9.2021