Am Freitag verzeichneten die Ölfutures an ICE (International Comodities Exchange) und NYMEX (New York Mercantile Exchange) ihren sechsten Wochenverlust in Folge – den längsten Rückgang seit 2018. Die Unsicherheit bezüglich der neuen Omikron-Variante bleibt ein Hauptthema an den Ölmärkten und sorgt weiterhin für einen gewissen Abwärtsdruck, da nach wie vor nicht klar ist, welche Auswirkungen die Virusvariante auf die Nachfrage haben könnte.
Gleichzeitig kommen zum Wochenstart einige stützende Faktoren ins Spiel. So hat Saudi-Aramco ihre Januar-Verkaufspreise für Asien und die USA angehoben und demonstriert damit ihren Optimismus einer im neuen Jahr robusten Nachfrage. «Der Schritt deutet darauf hin, dass die Saudis Vertrauen in die Nachfrageaussichten haben und das scheint den Markt zu beruhigen», meinen die Analysten.
Ein Experte fügt hinzu: «Angesichts des Angebotsanstiegs im Januar, der Omikron-Unsicherheit und der Erwartung eines besser versorgten Marktes im ersten Quartal 2022 ist dies ein eher ungewöhnlicher Schritt.» Erst letzte Woche hatte die OPEC+ trotz der Prognosen eines überversorgten Marktes beschlossen, im Januar mit ihrer Angebotssteigerung um 400’000 Fässer pro Tonne fortzufahren.
Preisstützend wirken auch die schwindenden Aussichten auf einen Anstieg der iranischen Ölproduktion. Am Freitag ging die siebte Verhandlungsrunde über das Atomabkommen von 2015 in Wien zu Ende, ohne dass es erkennbare Annäherungen zwischen den USA und dem Iran gegeben hätte. Europäische Beamte hatten sich am Freitag bestürzt geäußert über die weitreichenden Forderungen der Hardliner-Regierung des neuen Präsidenten Ebrahim Raisi, die alle schon gemachten Fortschritte aus dem Frühjahr zunichte machten. Dennoch sollen die Verhandlungen Mitte dieser Woche fortgesetzt werden.