Auch wenn sich die 90 Dollar bei Brent vorerst als hartnäckige Hürde erweisen, welche in der Vorwoche nicht nachhaltig geknackt wurde, bleibt die fundamentale Ausgangslage an den Ölbörsen durch und durch bullish.
Nicht nur geopolitische Faktoren wie die Ukraine-Krise und die Spannungen am Persischen Golf stützen die Preise. Die globale Ölnachfrage erholt sich weiter von den Folgen der Pandemie, wichtige Lagerbestände schrumpfen stetig und die Sorge um Angebotsengpässe wächst. Erste Stimmen von Analysten und Marktexperten gehen davon aus, dass Brent schon in den kommenden Monaten die 100 Dollar überschreiten wird.
Der Markt geht auch deshalb von einer knappen Angebotslage aus, weil die OPEC+ ihre Produktionsmengen nur sehr zögerlich steigert. So tritt die Allianz der 23 Förderländer wieder mehr und mehr in den Fokus, da am 2. Februar die nächste Vollversammlung ansteht. Auch wenn es danach aussieht, als werde die OPEC+ auch für März eine Quotenanpassung um +400 000 B/T beschliessen, wächst die Sorge, dass das Förderbündnis seine Produktionskapazitäten erreicht haben könnte. In den letzten Monaten hatte die OPEC+ ihre Förderziele regelmäßig verfehlt und war hinter den geplanten Steigerungen zurückgeblieben.