Die neue Woche startet an den Ölmärkten volatil, die Richtung scheint jedoch die gleiche zu bleiben wie in den Wochen zuvor – aufwärts. An den meisten fundamentalen Voraussetzungen verändert sich wenig, und so hatten erst am Freitag wieder ein knappes Angebot bei robuster Nachfrage sowie zahlreiche geopolitische Risiken für neue Langzeithochs bei Brent und WTI gesorgt.
Abgesehen von den Sorgen hinsichtlich potenzieller Produktionsausfälle in den USA, die auf eine Kältewelle zurückzuführen sind, werden die Preise derzeit weiterhin durch die geopolitischen Spannungen im Nahen Osten und in der Ukraine gestützt. Wenngleich Versorgungsstörungen, die durch eine Eskalation des Ukraine-Konflikts entstehen könnten, bisher noch theoretischer Natur sind, nannte die OPEC+ den Konflikt (zusammen mit den geopolitischen Spannungen im Nahen Osten) letzte Woche als Hauptgrund für das derzeit hohe Niveau der Ölpreise. Dementsprechend blieb die Produzentenallianz ihrer Linie treu und beschloss auch für März nur die bisher vereinbarten monatlichen Produktionssteigerungen im Umfang von 400 000 B/T. Am Markt glaubt man allerdings, dass diese nicht ausreichen werden, um die sich weiterhin gut entwickelnde Nachfrage zu bedienen, zumal die OPEC+ schon in den vergangenen Monaten ihren Produktionszielen hinterherhinkte.
Die Aussicht auf eine Einigung im Atomdeal zwischen den USA und dem Iran und damit einhergehend auf eine baldige Produktionssteigerung des Iran könnte beim Angebot ein gewisses entspannendes Element liefern. Allerdings ist hier erst ein einziger kleiner Schritt gemacht und den Marktteilnehmern ist klar, dass noch viele weitere folgen müssten, um tatsächlich mehr iranisches Öl erwarten zu können.