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Die Rohölpreise klettern seit dem Einmarsch Russlands in die Ukraine rasant von einer wichtigen Preisschwelle zur nächsten. Mittlerweile haben sie – zumindest vorübergehend – auch die 130-Dollar-Marke hinter sich gelassen. Den Auftrieb dafür geben die Sorgen hinsichtlich einer weiteren Verschärfung der bereits angespannten Versorgungslage.

Zu diesen trägt die Aussicht auf eine direkte Sanktionierung russischer Energielieferungen durch den Westen bei. Bislang hatte man diese vermieden, um die Energiepreise in den USA und Europa nicht noch weiter nach oben zu treiben. Ein Großteil der Marktteilnehmer hatte zuletzt jedoch auch ohne direkte Sanktionen die Finger von russischem Öl oder Gas gelassen, was das Angebot bereits beeinträchtigte. Nachdem die Diskussionen über direkte Sanktionen gegen den russischen Energiesektor jedoch sowohl in den USA als auch in Europa immer intensiver und konkreter zu werden scheinen, erhöhten einige Marktteilnehmer ihren Risikoaufschlag auf die Ölpreise noch einmal, für den Fall, dass es zu stärkeren und möglicherweise auch längerfristigen Störungen des Angebots aus Russland kommen sollte.

Zudem sieht es nun so aus, als könnte der Ukraine-Krieg, beziehungsweise die Reaktion Russlands auf die damit zusammenhängenden Sanktionen des Westens auch die Verhandlungen über die Rückkehr zum Iran-Atomabkommen in Mitleidenschaft ziehen. Die Aussicht auf eine baldige Einigung bei den Atomgesprächen war in der vergangenen Woche einer der wenigen Faktoren gewesen, die den Ölbörsen zumindest einen leicht bearishen Impuls liefern konnten. Nun ist jedoch unsicher, ob es tatsächlich gelingen kann, bei den Atomgesprächen zu einer Einigung zu gelangen, im Zuge derer auch US-Sanktionen auf den iranischen Ölsektor wegfallen würden und in relativ kurzer Zeit wieder umfangreichere Mengen iranischen Öls auf den Weltmarkt zurückkehren könnten. Mit diesen könnte sich Versorgungslage zumindest wieder etwas entspannen.

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