Sprache auswählen

Wie erwartet hält die OPEC+ ihre Strategie der Produktionsförderung bei und wird im Mai die Quote um nur geringfügig mehr als 0,4 Mio. Fass pro Tag steigern. Die OPEC+ wird die entstandenen Versorgungsengpässe somit nicht verringern, was angesichts der Beteiligung Russlands in der Gruppe wenig verwundert. Schätzungen zu Folge werden momentan etwa 2 Millionen Fass pro Tag russischen Öls vom Markt genommen. Aus Sicht der OPEC+ gibt es kein Versorgungs-, sondern ein Verteilproblem.

Der Markt baut nun auf die Freigabe der strategischen Reserven der USA und eventuell auch aus anderen Ländern der IEA. Experten zweifeln aber, dass die Maßnahmen einen langfristigen Effekt haben werden.

In Sachen Atomabkommen mit dem Iran tut sich unterdessen weiterhin wenig. Eine Einigung, die umfangreiche Mengen iranischen Öls auf den Weltmarkt bringen könnte, ist noch nicht in Sicht. Neue US-Sanktionen im Zusammenhang mit dem iranischen Raketenprogramm, die auch im Falle eines Deals mit dem Iran bleiben sollen, machen die Sache nicht einfacher.

Meldungen über weitreichende Corona-Shutdowns in China belasten weiterhin die Nachfrageseite. Die Einkaufsmanagerindizes Chinas hatten in der letzten Woche enttäuscht und Ökonomen warnen bereits vor einer Rezession in den USA. Die gestiegene Wirtschaftsleistung und damit das Ölnachfragewachstum nach den Corona-Lockdowns in 2020 und 2021 stehen vielleicht auf tönernen Füssen.