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Nachdem Russland vergangene Woche seine Erdgaslieferungen nach Polen und Bulgarien aussetzte, droht Moskau nun auch damit, weiteren Ländern den Gashahn abzudrehen, sollten sie ihre Lieferungen nicht in Rubel bezahlen. Bundesfinanzminister Christian Lindner beschwichtigte umgehend die Sorgen hinsichtlich potenzieller Ausfälle bei Lieferungen nach Deutschland. «Es gibt keine Anzeichen, dass es von russischer Seite zu einem Lieferstopp kommt», so Lindner.

Unterdessen wartet man am Markt auf weitere Meldungen zum Thema Öl-Embargo. Zwar scheint sich die Position der Deutschen Bundesregierung diesbezüglich mittlerweile aufgeweicht zu haben, dennoch müssten auch noch andere Länder der EU überzeugt werden, um zum nötigen Konsens zu kommen. Russlands Ölproduktion wird derweil schon durch die bereits bestehenden Sanktionen beeinträchtigt und ist gemäss russischen Angaben von März bis Mitte April um 7,5 Prozent gesunken.

Am US-Markt macht sich unterdessen die Tatsache, dass viele Käufer aus Europa (und auch Lateinamerika) von russischen Mitteldestillaten auf Ware aus den USA zurückgreifen, bemerkbar. So fielen die US-Bestände an Destillaten in der vergangenen Woche auf den niedrigsten Stand seit Mai 2008. Auch die Benzinbestände nahmen ab, wobei die Nachfrage in dieser Kategorie leicht nachließ. Insgesamt bleibt die Versorgungslage in den USA kurz vor Beginn der nachfrageintensiveren US-Fahrsaison angespannt. Auch die sich abzeichnenden ersten Lockerungen des Covid-Lockdowns in Shanghai werden sich wahrscheinlich in einer gesteigerten Ölnachfrage bemerkbar machen. 

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