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Zum Wochenstart richtet sich der Blick der Marktteilnehmer auf den G7 Gipfel in Schloss Elmau. Die Staats- und Regierungschefs der Gruppe der Sieben (Deutschland, Frankreich, Italien, Japan, Kanada, Großbritannien, USA sowie die EU als Beobachterin) werden dabei unter anderem über Energiepolitik und eine mögliche Preisobergrenze für russisches Öl diskutieren, die darauf abzielt, Russlands Einnahmen zu begrenzen und gleichzeitig den Schaden für andere Volkswirtschaften zu verringern.

Allerdings dürfte es schwer werden, die spezifischen Details einer solchen Massnahme innerhalb der drei Gipfeltage abzustecken. Die EU hatte sich im Vorfeld schon recht skeptisch gezeigt, da man sich hier erst vor Kurzem sehr mühsam auf eine Embargo-Regelung hatte einigen können. Eine Änderung der so heiss umkämpften Vereinbarung unter den 27 EU-Ländern könnte erneut zu Verwerfungen führen und die Handlungsfähigkeit der EU weiter einschränken.

Ebenfalls auf der G7 Agenda steht ein Neustart der Verhandlungen über das Atomabkommen mit dem Iran. Während der EU-Aussenbeauftragte Borell und der iranische Außenminister Amir-Abdollahian sich am Wochenende optimistisch zeigten, bleibt abzuwarten, ob die nächste Gesprächsrunde endlich von Erfolg gekrönt sein wird.

Neben dem G7 Gipfel steht zum Ende der Woche auch wieder ein OPEC+ Treffen auf der Agenda. Erneut werden die Bündnismitglieder am Donnerstag über ihre weitere Förderpolitik beraten, nachdem sie erst Anfang des Monats eine grössere Quotenanpassung für Juli und August beschlossen hatten. In den kommenden Monaten soll die Quote nicht nur um jeweils 432’000 Fass/Tag angehoben werden, sondern um 648’000.

Auch wenn somit zumindest theoretisch die Möglichkeit auf mehr Mengen seitens der OPEC+ und des Iran besteht, bleibt die Wahrscheinlichkeit einer schnellen und nachhaltigen Angebotssteigerung eher gering. Gleichzeitig gehen Marktbeobachter aber weiterhin von einer robusten Nachfrageentwicklung während der Sommermonate aus.