Die Abwärtskorrekturen bei den Nachfrageerwartungen, die Ängste bezüglich einer Rezession, die schwachen Nachfragezahlen aus USA und China sowie die Andeutungen der OPEC geben den Märkten fundamental momentan kaum Argumente, auf steigende Preise zu setzen.
Die Versorgungslage ist zwar noch immer sehr knapp, hat sich aber deutlich entspannt. Die Angst vor einer globalen Rezession sorgt für Zurückhaltung an den Finanzmärkten. Speziell bei den Ölbörsen bewirkt dies, dass weniger Trader auf steigende Preise setzen, da im Falle einer Rezession die Nachfrage nach Rohöl und seinen Produkten abnimmt oder zumindest nicht so stark wächst, wie in normalen Zeiten.
Dass die Nachfrage sich in diesem Jahr nicht so entwickelt, wie bisher erwartet, zeigt sich unter anderem sehr deutlich an der US-Benzinnachfrage und an Chinas schwachen Rohölimporten. Hier begrenzen die massiven Corona-Restriktionen das konjunkturelle Wachstum und verschärfen die Gefahr einer Rezession. Erst vergangene Woche hatte die Bank of England vor einer Rezession bis 2024 gewarnt.
Die reduzierten Nachfrageerwartungen führen zu einer Entspannung der Lage. Auch von Seiten des Angebots gibt es aus Libyen positive Meldungen, während es aus der OPEC Andeutungen für weitere Potenziale bei Produktionssteigerungen gibt.