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Gazprom hat kurz vor dem vergangenen Wochenende ankündigte, die Erdgaslieferungen nach Europa über Nord Stream 1 nach den jüngsten Wartungsarbeiten für unbestimmte Zeit nicht wieder aufzunehmen. Die Erdgaspreise und dadurch auch die Ölfutures dürften dadurch Auftrieb erhalten.

Nach Ansicht von Experten ist die von Gazprom angekündigte verlängerte Lieferunterbrechung eine Reaktion auf die Preisobergrenze für russische Öllieferungen, die die Finanzminister der G7-Länder am Freitag mit einer gemeinsamen Stellungnahme angekündigt hatten. Die Maßnahme, die erst noch konkreter ausgearbeitet und von den jeweiligen Regierungen abgesegnet werden muss, soll eigentlich dazu dienen, Russlands Einnahmen durch den Ölhandel zu begrenzen, ohne die angespannte Versorgungslage noch zu verschärfen. Es ist in den Augen der Marktteilnehmer allerdings eher fraglich, ob diese Strategie für den Westen aufgehen wird.  

Am 5. September tagt zudem die OPEC+. Aus Kreisen des Bündnisses hiess es zuletzt, die Förderziele von September würden wahrscheinlich für Oktober erst einmal unverändert beibehalten. Zwar gibt es wohl einzelne OPEC+-Vertreter, die eine geringfügige Kürzung der Produktionsvorgaben nicht ausschließen wollen, Russland scheint jedoch nicht mit einer Kürzung einverstanden. Eine Kürzung würde den Käufern am Ölmarkt signalisieren, dass das Angebot die weltweite Nachfrage übersteige. Ob Saudi-Arabien eine Förderkürzung für Oktober bei Gegenwind von Russland und der immer noch bestehenden Ungewissheit in Sachen Iran-Atomabkommen durchdrücken will, ist fraglich.

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