In dieser Woche tritt das Embargo der EU gegen russisches Rohöl in Kraft, und der Ölhandel mit den übrigen Empfängerländern soll einem Preisdeckel unterstellt werden. Dies sind nicht die einzigen Signale an den Markt, die preistreibend wirken könnten. Auch die Entwicklung in China steht weiterhin im Fokus, ebenso die Förderentscheide der OPEC+.
Seit Montag, 5. Dezember, wird die EU kein russisches Rohöl mehr einführen, das auf dem Seeweg angeliefert wird. EU und G7 einigten sich zudem auf einen Ölpreisdeckel für russische Öllieferungen an Drittstaaten von 60 Dollar pro Fass. Russland lehnt den Deckel ab und kündigte an, dass es an kein Land Erdöl verkaufen werde, das sich an die Preisobergrenze halte. Diese auch innerhalb der EU umstritten, da er höher liegt als das derzeitige Preisniveau für russisches Öl. Damit wird es im Moment kaum Auswirkungen auf die russischen Öleinnahmen haben, glauben Experten.
Die politische Führung Chinas zeigt immer mehr Wille zu Anpassungen der strikten Zero-Covid-Strategie. Das beflügelte zuletzt die Ölbörsen. Beim Internationalen Währungsfonds geht man davon aus, dass die Kalibrierung der chinesischen Corona-Strategie entscheidend für die Aufrechterhaltung und das Gleichgewicht der wirtschaftlichen Erholung sein werde. Damit verbunden erwartet man ein Anziehen der Ölnachfrage.
Die Organisation der erdölexportierenden Länder OPEC plus Russland haben am 4. Dezember entschieden, vorerst keine weitere Änderung des Förderregimes vorzunehmen. Mit Embargo und Preisobergrenze ist der Markt derzeit ohnehin unübersichtlich. Erst Anfang Oktober hatte die OPEC+ erklärt, die Förderung bis Ende Jahr um 2 Millionen Fass pro Tag zu reduzieren.