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Zürich, 25. Oktober 2017 – Am Schluss des heutigen Branchentags der Erdöl-Vereinigung lässt sich folgendes Fazit ziehen: Es gibt heute eine Vielfalt von zukunftsversprechenden Treibstoffen auf dem Markt. Keiner davon kann aber kurzfristig die Vorteile fossiler Treibstoffe überbieten. 

Roland Bilang, Geschäftsführer der Erdöl-Vereinigung, fasst die Haupterkenntnisse dieser Tagung zusammen: «Erdöl bietet eine extrem hohe Energiedichte und kann dank seiner flüssigen Form einfach transportiert und gespeichert werden. Biotreibstoffe haben die gleichen Merkmale und sind daran, Marktanteile zu erobern.»

Biotreibstoffe wie andere Alternativtreibstoffe werden künftig vermehrt eingesetzt, um die Klimaziele zu erreichen. Die Erhöhung des Anteils von Biotreibstoffen im Schweizer Markt wird hauptsächlich von der Verfügbarkeit der Biomasse abhängen. Die in Europa angestrebte Beimischpflicht dürfte die Verfügbarkeit dieser Rohstoffe verknappen. Hinzu kommen erhöhte soziale und ökologische Anforderungen des Bundes an die Biotreibstoffe zum Tragen.

Spektrum von Alternativtreibstoffen

Die heute diskutierten Technologien reichen von der Elektro- über den Gasantrieb bis hin zur Wasserstoffmobilität.  Ungefähr ein Jahr nach der Eröffnung der ersten Wasserstofftankstelle in der Schweiz wurden die Vorteile der Wasserstoffmobilität betont. Wie Erdöl weist Wasserstoff eine hohe Energiedichte auf und kann effizient gespeichert werden. Damit die Wasserstoffmobilität in Fahrt kommt, soll die Verfügbarkeit der Wasserstofffahrzeuge erhöht werden. Diese sind wie batteriebetriebene Wagen Elektroautos.

Zum Nachtanken muss hingegen ein Wasserstofffahrzeug nur kurze Zeit stoppen, im Gegensatz zu einem Batteriefahrzeug. Aufgrund des schnellen Tankprozesses lassen sich Wasserstofftankstellen besser in die bestehende Infrastruktur integrieren. Das ist aufgrund der längeren Ladezeit bei Batterien nicht der Fall. Ein weiterer Ansatz zur Dekarbonisierung der Mobilität sind auch die mit Gas betriebenen Fahrzeuge. Wenn das Gas aus erneuerbarer Stromproduktion hergestellt wird, können diese Fahrzeuge über ihren ganzen Lebenszyklus bis zu 70% weniger CO2-Ausstoss verursachen.

Kein kurzfristiger Durchbruch

Heute werden jedoch mehr als 99% der Personenwagen in der Schweiz mit Benzin oder Diesel angetrieben. Kurzfristig ist keine ernsthafte Konkurrenz in diesem Marktsegment aufgrund der Alternativtreibstoffe zu erwarten.

Am Branchentag der Erdöl-Vereinigung waren etwa 200 Teilnehmerinnen und Teilnehmer anwesend. Hochkarätige Referenten aus der Erdöl- und der Automobilbranche sowie aus der Wissenschaft haben die Opportunitäten und Herausforderungen, die mit den neuen Treibstoffen einhergehen, beleuchtet.